Johann Rudolf Zumsteeg

deitscher Kombonischt, Tschellischt ond Kabellmoischtr

Dr Johann Rudolf Zumsteeg (* 10. Januar 1760 z Sachsaflur, † 27. Januar 1802 en Stuegert) ischt a deitscher Kombonischt, Tschellischt ond Kabellmoischtr mit schwäbische Vorfahra gwäa. Sei reachtr Familianama hôt “Zum Steeg” ghoißa. Weil-em abr dui Schreibweis et so guad gfalla hôt, hôt’r selle zwoi Werter oifach zammagschriiba.[1] Gschichtlich isch’r en da Bereich „Sturm und Drang“ eizoordna.

Dr Johann Rudolf Zumsteeg nôch-ma Kupfrstich vom Christian Friedrich Stölzel
Dialäkt: Schwäbisch

Aus seim Leaba

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Dr Johann Rudolf Zumsteeg kommt am 10. Januar 1760 z Sachsaflur em badischa Odawald uf d Welt. Sei Vadder isch a Kammerdiner gwäa, wo em Denscht vom wirdabergischa Herzog Karl Eugen gschdanda ischt. Nôch seira Vrsetzong en da Ruhestand isch’r vo Stuegert nôch Sachsaflur omzoga.

Scho als Kend zeigt dr Johann Rudolf Zumsteeg a graußa Begabong uf vrschiidene Gebiet. Drom setzt sei Vaddr seine guade Bezihonga zom wirdabergischa Hof ei ond schafft’s, dass sei Jonger em Altr vo zäa Jôhr em Herzog Karl Eugen sei Hoha Karlsschual ufgnomma wuud. Drei Jôhr schbätr wuud dr Friedrich Schiller au en sellra Schual ufgnomma, ond s dauret et lang, bis dia zwoi Kerle de beschde Freind werret. Fir da jonga Zumsteeg hôt dr Herzog bestemmt, dass’r Bildhauer werra soll. Weil’r sich abr en seira Freizeit fascht bloß mit dr Musik beschäfdigt, uf deam Gebiat au a riisigs Talent zeigt ond des seine Lehrer et vorborga bleibt, ischt dr Herzog schliaßlich drmit eivrstanda, dass sei Schialer d Bildhauerei ufgeit ond da Studiazweig wexlet. Sein erschda Ondrricht em Tschelloschbiila kriagt’r vom Herzog seim Kabellmoischtr Agostino Poli. Dr Zumsteeg lernt schnell. Scho nôch a baar Jôhr beherrscht’r des Inschdrument mit-ra graußa Schbiilferdichkeit.

Em Septembr 1781 isch dr Zumsteeg mit seim Studiom a dr Hoha Karlsschual ferdich ond wuud Tschellischt bei dr Herzoglicha Hofkabell. Zwoi Jôhr druf lernt’r a Frau kenna, wo-nem da Kopf vrdreht. Am 29. Septembr 1783 tridd des Paar vôr da Traualtar. 1985 kriagt dr Zumsteeg a lukradiva Neababeschäfdigong: a Stell als Lehrer an dr Hoha Karlsschual. 1792 beruaft-en sei Landesherr zom Hofkabellmoischtr als Nôchfolger vom Poli. S Jôhr druf wuud’r drzua noh Direktr vom Opernhaus. En de folgende Jôhr entstandet au de me meischde vo seine Kombosiziona: Opra, Orkeschtrwerk, Kammrmusik, Kirchakandada, Liadr ond Ballada.

Am 9. Dezembr 1796 kommt em Zumsteeg sei Dechterle Emilie uf d Welt. Des Mädle ischt au musikalisch hochbegabt wia ihr Vaddr ond soll schbätr au amôl en deam seine Fuaßstapfa tredda.

Ôfang 1802 kriagt dr Zumsteeg an Schlagôfall, wo-nr sich nemme drvo erholt. Am 27. Januar schliaßt’r d Auga fir emmr. 42 Jôhr alt isch’r worra. Bei seira Beerdigong ischt’r vom Friedrich Haug als dr „Mozart vo Wirdaberg“ gwirdigt worra. Dr musikalische Nôchlass wuud en dr Wirdabergischa Landesbibliothek z Stuegert ufghoba.

Bedeidong

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Dr Zumsteeg isch dr Kopf vo-ra schwäbischa Liadrschual gwäa. Ond bei seine Kombosiziona vo de Liadr ond Ballada hôt sich au sei greeschda Begabong zeigt. Dô drbei gilt’r als omiddlbarer Vorlaifer vom Franz Schubert ond vom Carl Loewe, wo sellen Schwôba arg gschätzt ond sein Stil weidrentwicklet ond zo-ra graußa Kunschtform gmacht hend.

A Bewondrer vom Zumsteeg ischt au dr Johann Wolfgang von Goethe gwäa. Der hôt-em sogar amôl bei oiner vo seine viile Reisa, wo-nen durch Stuegert gfihrt hôt, an Bsuach abgschdaddet. Au dr Nikolaus Lenau hôt fir-en gschwermt: Zumsteeg ist mein Liebling. O wie schön sind diese Lieder![2]

A baar vo seine Werk

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Firs Theatr

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  • 1790: Das tatarische Gesetz (a Opr)
  • 1798: Die Geisterinsel (a Sengschbiil)
  • 1801: Das Pfauenfest (a Melodrama)
  • 1803: Elbondakani oder Der Kalif von Bagdad (a Opr)
  • Die Räuber (Musik zom gleichnamiga Schauschbiil vom Friedrich Schiller)

Fir da Konzertsaal

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  • Konzert für Violoncello und Orchester in Es-Dur
  • Konzert für Flöte und Orchester in D-Dur
  • Duo für zwei Violoncelli
  • Drei Duos für Flöte und Violoncello

Ballada

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  • 1792: Des Pfarrers Tochter von Taubenhain (Dr Tekscht ischt vom Gottfried August Bürger)
  • 1796: Ritter Toggenburg (Dichdong ischt vom Friedrich Schiller)
  • 1797: Lenore (et „Leonore“, wia mr manchmôl leasa kô, dr Tekscht ischt vom Gottfried August Bürger)

Litradur

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  • Robert Eitner: Zumsteeg, Johann Rudolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 484–486.
  • Ignaz Theodor Ferdinand Cajetan Arnold: Johann Rudolf Zumsteeg, in: Gallerie der berühmtesten Tonkünstler des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, Band 1. Müller, Erfurt 1810 (Digitalisat)

Hauptquella

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  • Illustriertes Musiklexikon, rausgäa vom Hermann Abert, Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart, 1927
  • Friedrich Herzfeld: Das Lexikon der Musik, Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt am Main – Berlin – Wien (1976)
  • Lueg d Weblink

Oinzlne Nôchweis

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  1. Der Musik Brockhaus, F. A. Brockhaus, Wiesbaden, und B. Schott’s Söhne, Mainz, 1982, S. 681, ISBN 3-7653-0338-0
  2. Otto Borst: Stuttgart – Die Geschichte der Stadt, Konrad Theiss Verlag Schduagert ond Aala, 1973, S. 165, ISBN 3-8062-0114-5
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