„Burg Lahneck“ – Versionsunterschied

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Der Schrifsteller [[Wilhelm Schäfer]] hat das Schicksal der Idilia Dubb in seiner Novelle "Das fremde Fräulein" verarbeitet. Ihr Tagebuch ist von ihrer Freundin Genevieve Hill unter dem Titel "Das verschwundene Mädchen" veröffentlicht worden. Der Bergfried, der von mehreren hohen Türmen umgeben war, wie man auf alten Stahlstichen um 1850 erkennen kann, ist nach seiner Restaurierung im 19. Jahrhundert für Burgbesucher wieder besteigbar. Hier bietet sich ein weiter Ausblick in das Lahntal, und in das Rheintal nach [[Schloss Stolzenfels]] und [[Koblenz]].
Der Schrifsteller [[Wilhelm Schäfer]] hat das Schicksal der Idilia Dubb in seiner Novelle "Das fremde Fräulein" verarbeitet. Ihr Tagebuch ist von ihrer Freundin Genevieve Hill unter dem Titel "Das verschwundene Mädchen" veröffentlicht worden. Der Bergfried, der von mehreren hohen Türmen umgeben war, wie man auf alten Stahlstichen um 1850 erkennen kann, ist nach seiner Restaurierung im 19. Jahrhundert für Burgbesucher wieder besteigbar. Hier bietet sich ein weiter Ausblick in das Lahntal, und in das Rheintal nach [[Schloss Stolzenfels]] und [[Koblenz]].
*Die Burg ist Teil des [[UNESCO]]-Welterbes [[Oberes Mittelrheintal]].
*Die Burg ist Teil des [[UNESCO]]-Welterbes [[Oberes Mittelrheintal]].
* liegt an den ausgezeichneten ''rechtsrheinischen Wanderwegen'', am ( [[Rheinsteig]], am [[Rheinhöhenweg]], am [[Lahnhöhenweg]] und am [[Jakobsweg]] (Lahn-Camino).

* Lahneck liegt an den ausgezeichneten ''rechtsrheinischen Wanderwegen'', am ( [[Rheinsteig]], am [[Rheinhöhenweg]], am [[Lahnhöhenweg]] und am [[Jakobsweg]] (Lahn-Camino).
Hier kreuzen sich die Wanderwege der Rheinhöhe mit den Wanderwegen der Lahnhöhe.


==Geschichte==
==Geschichte==

Version vom 15. Oktober 2005, 17:55 Uhr

Burg Lahneck
Lahneck Innenhof
Bergfried vom Innenhof

Burg Lahneck steht in Lahnstein an Rhein und Lahn gegenüber Schloss Stolzenfels. Sie ist auf einem steil hervorspringenden Felsen an der Lahnmündung gelegen und weist im Grundriss eine Symmetrie auf (längliches Rechteck), die typisch für die späten Burgen der Stauferzeit ist. Der fünfeckige Grundriss des Bergfrieds ist im Burgenbau zwar selten, kam im Oberen Mittelrheintal aber noch dreimal vor.

Die gotische Burgkapelle war dem Heiligen Ulrich geweiht. Eine päpstliche Urkunde aus dem Jahre 1232 gewährte den Besuchern der Kapelle einen vierzehntägigen Kirchenstrafenerlaß (Ablass). Erste Erwähnung 1245 als Sitz eines vom Kurfürsten von Mainz eingesetzten Burggrafen.

Burg Lahneck bildete bis 1803 die nördlichste Exklave des Kurfürstentums Mainz. Kirchlich gehörten Burg Lahneck und die Stadt Oberlahnstein zum Erzbistum Trier.

"Hoch auf dem alten Turme steht des Helden edler Geist" beginnt das Gedicht "Geistesgruß", das Goethe 1774 beim Anblick der Lahneck auf seiner Lahnreise dichtete.

Die schottische Touristin Idilia Dubb verdurstete im Jahre 1851 auf einem der Türme der original wieder aufgebauten Veste Lahneck, wahrscheinlich auf dem NW-Turm, nachdem die Treppe hinter ihr eingestürzt war. Über ihr tragisches Schicksal berichtete das Adenauer Kreis- und Wochenblatt am 26. Oktober 1863 unter der Überschrift: "Der Tod der Miss Dubb auf Burg Lahneck bei Coblenz im Jahre 1851."

Der Schrifsteller Wilhelm Schäfer hat das Schicksal der Idilia Dubb in seiner Novelle "Das fremde Fräulein" verarbeitet. Ihr Tagebuch ist von ihrer Freundin Genevieve Hill unter dem Titel "Das verschwundene Mädchen" veröffentlicht worden. Der Bergfried, der von mehreren hohen Türmen umgeben war, wie man auf alten Stahlstichen um 1850 erkennen kann, ist nach seiner Restaurierung im 19. Jahrhundert für Burgbesucher wieder besteigbar. Hier bietet sich ein weiter Ausblick in das Lahntal, und in das Rheintal nach Schloss Stolzenfels und Koblenz.

Geschichte

seit 1232 erbaut der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Siegfried III. Burg Lahneck zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmündung, das mit dem Ort Lahnstein und der Silbermine 1220 an Kurmainz ging.

1245 Bau der Kapelle. Im gleichen Jahr wird ein Burggraf erwähnt.

1298 König Adolf von Nassau ist Gast auf der Burg Lahneck, kurz bevor er in der Schlacht von Göllheim im Kampf gegen König Albrecht I. von Österreich fällt. Um ihn zu rächen, beteiligt sich der Lahnecker Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein an der Verschwörung gegen König Albrecht I. Er wird 1309 nach der Erstürmung der Burg hingerichtet.

1332 Für die Teilnahme am Gottesdienst in der Burgkapelle, die Sankt Ulrich geweiht ist, gewährt Papst Johannes XXII. einen Ablass von 40 Tagen.

1338 Am 15. Juli nimmt der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Heinrich III. von Burg Lahneck aus an der Versammlung der Kurfürsten teil, die dann zum Kurverein zu Rhens führte.

1400 Am 4. Juni wird König Wenzel (HRR) in Oberlahnstein von den vier rheinischen Kurfürsten abgesetzt. Mit dem Mainzer Kurfürsten weilt Friedrich Burggraf von Nürnberg unter vielen Abgesandten der Städte auf der Burg. Am folgenden Tag wird Ruprecht von der Pfalz auf dem Königstuhl zu Rhens zum Deutschen König siehe Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation gewählt.

Um 1436 wurde von Erzbischof Diether II. von Isenburg ein zweiter Mauerring mit Zwinger zur Angriffsseite vorgelagert.

1632 und 1636 Dreißigjähriger Krieg: schwedische und kaiserliche Truppen richten die Burg “ziemblicher mahsen” zu. Die Burg verliert an Bedeutung. 1688 schießen dann französische Truppen im Pfälzischen Erbfogekrieg die letzten Dächer in Brand.

1774 Auf seiner Lahnreise am 18. Juli dichtete Goethe im Anblick der Burg Lahneck den Geistesgruß.

1803 Im Zuge der von Napoleon Bonaparte betriebenen Säkularisierung des Erzbistums Mainz kommt Burg Lahneck an Peter Ernst von Lassaulx.

Seit 1854 neugotischer Ausbau durch den schottischen Eisenbahnunternehmer Edward A. Moriarty und Gustav Göde. Aus dieser Zeit stammt ein Gemälde der Viktoria (Vereinigtes Königreich).

1907 Robert Mischke, Vizeadmiral der kaiserlichen Marine, erwirbt Burg Lahneck. Seither ist die Burg im Besitz seiner Familie. 1936-38 wurden die romantisierenden Zinnenkränze und Flachdächer entfernt und teilweise durch Spitzdächer ersetzt.

Geistesgruß

Hoch auf dem alten Turme steht
Des Helden edler Geist,
Der, wie das Schiff vorübergeht,
Es wohl zu fahren heißt.
Sieh, diese Senne war so stark,
Dies Herz so fest und wild,
Die Knochen voll von Rittermark,
Der Becher angefüllt;
Mein halbes Leben stürmt' ich fort,
Verdehnt' die Hälft' in Ruh'
Und Du, Du Menschen-Schifflein dort,
Fahr immer, immer zu!
Goethe, 1774

Veranstaltungen

Sagen

Die allerletzten Tempelritter auf der Burg Lahneck, siehe "Die zwölf Tempelritter"

Quellen

  • Genevieve Hill (Hg.), Das verschwundene Mädchen, Die Aufzeichnungen der Idilia Dubb bei C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag, 2002 oder als Taschenbuchausgabe ab April 2006
  • "Wer will des Stromes Hüter sein?", 1. Auflage 2002, Verlag Schnell+Steiner, Herausgeber: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz
  • "Der Rhein von Mainz bis Köln", DuMont Kunstreiseführer
  • "Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz", Verlag Philipp von Zabern

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