Playmobil

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Playmobil
Das Logo von Playmobil

Besitzer/Verwender geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG
Einführungsjahr 1974
Produkte Spielwaren
Website www.playmobil.de
Zentrale in Zirndorf

Playmobil ist ein System-Spielzeug und eine Marke der deutschen geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG (oder einfach Horst Brandstätter Group)[1] mit Sitz in Zirndorf bei Nürnberg. Das ursprüngliche Hauptelement war eine 7,5 cm große, menschenähnliche Spielfigur aus Kunststoff. Inzwischen gibt es verschiedene weitere Teile und ganze Bausätze, mit denen zum Beispiel Gebäude mit Inneneinrichtung gestaltet werden können.

Die Markteinführung erfolgte 1974 mit den ersten Figuren Ritter, Indianer und Bauarbeiter. Erfinder von Playmobil ist der Mustermacher und damalige Chefentwickler Hans Beck, der die Idee eines neuen Spielsystems auf Wunsch von Firmeneigentümer Horst Brandstätter realisierte. Der Markenname „Playmobil“ geht ebenfalls auf Hans Beck und Horst Brandstätter zurück. Der charakteristische blaue Schriftzug wurde von dem Künstler und Grafikdesigner Rainer Willingstorfer entworfen. Neben Playmobil gehört seit 2000 auch die Marke Lechuza zur Horst Brandstätter Group[2].

Beschreibung

Produktion

Playmobil-Figuren und -Gegenstände sind industriell hergestellte Massenware. Die Aufstellfiguren sind von ihrer Funktion her Nachfolger von Kinderspielzeug nach Art von Zinnsoldaten. Die sogenannten „Klickies“ bestehen aus Einzelteilen, die in großen Serien mit Spritzgussmaschinen aus einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) hergestellt werden. Menschen darstellende Playmobil-Figuren bestehen aus einem Kopf, einer Perücke, zwei Armen sowie einem Rumpf mit Innenteil und Beinpaar. In der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt genügt ein kräftiger Druck auf den Schädel, und alles klickt fest zusammen. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von 2014 werden jährlich 100 Millionen Figuren verkauft.[3]

Einstufung als Kunstwerk

In einem Urteil vom 28. Oktober 1994 stellte das Landgericht Nürnberg-Fürth fest, dass Playmobil-Figuren als „Werke der angewandten Kunst“ eine „urheberrechtliche Werksqualität“ besitzen. In ihnen komme „künstlerische Individualität“ zum Ausdruck. Zitat: „Die ‚playmobil‘-Grundfigur ist grade nicht eine naturalistische Darstellung eines Menschen oder Menschentyps. Von der menschlichen Gestalt, ihren Proportionen und ihrem ‚normalen‘ Äußeren wurde in vielfacher Hinsicht abstrahiert und eine Merkmalskombination geschaffen, die in der Natur nicht vorgegeben ist. […] Demnach hat der Schöpfer der ‚playmobil‘-Grundfigur […] in Verwirklichung eigenständiger Vorstellungen eine auf ihre wesentlichen Elemente zurückgenommene, trotzdem aber noch natürlich wirkende menschliche Figur geschaffen. Dem Schöpfer des Klagemodells ist es gelungen, Modelle zu schaffen, die unter teilweiser Verwendung technisch bedingter und/oder bereits bekannter Kombinationselemente einen ästhetischen Gesamteindruck hervorrufen, der im vorbekannten Formenschatz noch nicht vorhanden ist.“[4]

Maßstab

Die Größe der klassischen Playmobil-Figur entspricht mit 7,5 cm der Modellbau-Nenngröße 2, die einem Maßstab von 1:22,5 entspricht. Die Eisenbahnmodelle sind auch mit der dazugehörenden Modellbahn-Spur IIm (G) kompatibel. Einige Sets wie z. B. der Verladekran werden auch als für die Gartenbahn passend beworben und dementsprechend eingesetzt, zumal sie auch wetterfest sind.

Geschichte

Die Markteinführung von Playmobil erfolgte 1974. Hans Beck begann bereits 1970 mit der Entwicklung des System-Spielzeugs, doch erst als die steigenden Ölpreise im Jahr 1973 den Kunststoffpreis verzehnfachten, wagte Horst Brandstätter die Markteinführung, denn die damals von Geobra produzierten Großkunststoffartikel (Deckenverkleidungen, Kindermöbel etc.) wurden unrentabel und für die kleinen Figuren wurde wesentlich weniger des teuren Rohstoffs gebraucht.

Das Unternehmen Geobra Brandstätter stellte das neu entwickelte Spielzeug erstmals 1974 auf der Nürnberger Spielwarenmesse vor. Den ersten Themen Baustelle, Wilder Westen und Ritterzeit folgten bis heute rund 40[5] verschiedene Themen mit umfangreichem Zubehör. 1976 kamen weibliche Figuren dazu, Kinder- und Babyfiguren wurden erstmals 1981 bzw. 1983 verkauft. Die Figuren wurden im Laufe der Jahre nur leicht modifiziert – so kamen bewegliche Hände und verschiedene „Haartrachten“ hinzu –, blieben aber immer an den ursprünglichen, in ihrer Reduziertheit unverkennbaren Formen ausgerichtet.

Ab 1976 fertigte die griechische Firma Lyra das Playmobilsortiment in Lizenz von Geobra Brandstätter für den dortigen Markt und entwickelte auch eigene Produkte zu dem System. Das Unternehmen exportierte wohl auch in den Nahen Osten, 1986 wurde die Produktion jedoch eingestellt.[6] Ab 1982 fertigte die Firma Schaper die Produkte in Lizenz in den USA.[7]

Nur wenige Jahre nach der Markteinführung von Playmobil wurde das Unternehmen Geobra Brandstätter der umsatzstärkste deutsche Spielwarenhersteller und rangiert seitdem an der Spitze. Das Unternehmen beschäftigte 2019 weltweit mehr als 4600 Mitarbeiter.[8]

1975 brachte das Unternehmen BIG das Konkurrenzprodukt Play-BIG heraus. Zwar unterlag Geobra Brandstätter in einem durch die Markteinführung verursachten, jahrelangen Rechtsstreit, aber Playmobil konnte sich letztendlich auf dem Markt durchsetzen; BIG – auch bekannt durch ihr Bobby-Car – stellte die Produktion von Play-BIG bereits 1979 wieder ein.

Im Jahr 1999 feierten die Playmobil-Figuren ihr 25. Jubiläum. Mit der Sonderausstellung „Winzige Weltmacht – 25 Jahre Playmobil“ im Spielzeugmuseum Nürnberg kam das Kultspielzeug von 20. Mai bis 10. Oktober 1999 zum ersten Mal ins Museum. Ein Jahr darauf folgte eine Ausstellung im Städtischen Museum in der benachbarten Playmobil-„Hauptstadt“ Zirndorf von 8. Juni bis 1. Oktober 2000.[9]

Playmobil FunPark auf Malta

Seit dem Jahr 1991 gibt es in Zirndorf auch einen Playmobil-Freizeitpark, den Playmobil FunPark, dessen Außenbereich seit dem Jahr 2000 stetig vergrößert wird. Inzwischen wurden weitere Playmobil FunParks in Paris, auf Malta, in Athen und in Palm Beach eröffnet. Auch in Orlando existierte ein FunPark, der aber im Januar 2007 geschlossen wurde.

2004 waren anlässlich des 30. Geburtstags im Historischen Museum der Pfalz Speyer vom 30. November 2003 bis 18. April 2004 nicht nur viele Figuren, sondern auch deren oft ungewöhnliche Verwendungen von Sammlern und Künstlern zu besichtigen. Die Ausstellung mit dem Titel 30 Jahre Playmobil – Entdecke die Welt tourte bis 2007 durch Deutschland und war im Maximilianpark Hamm vom 15. Mai bis 7. August 2005, im Niederrheinisches Museum Memoria-Haus Kevelaer vom 22. August bis 6. November 2005, im Bilderbuchmuseum Burg Wissem Troisdorf vom 20. November 2005 bis 19. Februar 2006, im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim vom 4. März bis 6. Juni 2006 und im Kulturhistorischen Museum Magdeburg vom 7. Juli bis 21. Oktober 2007 zu sehen. Neben dieser Ausstellung gab es auch im Städtischen Museum Zirndorf eine Playmobil-Ausstellung namens 30 Jahre Playmobil – SpielzeugGeschichte(n) aus Zirndorf, die von 3. Juli bis 5. September 2004 ausgestellt wurde. Zum Jubiläumsjahr 2004 wurde auch eine deutschlandweite Jubiläumsaktion namens „Die große Geburtstagstour“ durchgeführt.

Zum 40-jährigen Jubiläums fand vom 1. Dezember 2013 bis 2. November 2014 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer die Sonderausstellung 40 Jahre Playmobil – Eine Abenteuerreise durch die Zeit statt.[10] Diese wurde nach ihrem Ende in Speyer wie auch die Vorgängerausstellung an andere Orte weitergegeben. So war sie vom 29. März bis 25. Oktober 2015 im Landesmuseum Festung Ehrenbreitstein Koblenz und vom 21. November 2015 bis 21. Februar 2016 im Braunschweigischen Landesmuseum Vieweg-Haus/Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig und vom 18. oder 19. März bis 25. September 2016 im Maximilianpark Hamm zu sehen.[11][12] Die letzte Station der Ausstellung folgt von 15. Oktober 2016 bis 27. August 2017 in Limburgsmuseum Venlo (Niederlande).[13] Neben dieser Ausstellung fanden zwei weitere Ausstellungen zum 40. Jubiläum statt: Die Welt im Spiel – 40 Jahre Playmobil im Spielzeugmuseum Nürnberg von 19. April bis 19. Oktober 2014 und Happy Birthday! – 40 Jahre Playmobil im Städtisches Museum Zirndorf von 28. Juni 2014 bis 22. Februar 2015. Im September 2014 fand die Aktion 40 Jahre Playmobil – 40.000 Figuren – „Share the smile!“ in ausgewählten Großstädten auf der ganzen Welt statt. Bei einer weiteren Aktion Around the World[14] schickte Playmobil den Mitgliedern von Playmobil Collectors Club eine Playmobil-Figur als Reisenden mit Namen Tim the Traveller in die ganze Welt.[15]

Am 3. Juni 2015 verstarb der Playmobil-Unternehmensinhaber Horst Brandstätter. Nach seinem Tod ging das Unternehmen in eine Doppelstiftung über: eine gemeinnützige Stiftung und eine Unternehmensstiftung, in der die wichtigsten Mitarbeiter vertreten sind. In der Berichterstattung wurde ein Führungsproblem ausgemacht: „Keiner der drei neuen Vorstände darf allein entscheiden, man belauere sich.“[16] Im März 2016 verließ Judith Weingart, eine der Vorsitzenden, die Firma wegen Problemen mit ihren Vorsitzpartnern.[17] Zum 1. Dezember 2016 folgte Steffen Höpfner als Vorstandschef auf den verstorbenen Brandstätter.[18]

Vom 12. November 2018 bis zum 17. Februar 2019 fand die Sonderausstellung Playmobil Spielgeschichte(n) im Heimatmuseum Reutlingen statt.

Produktentwicklung

Playmobil Figuren (1974–1980)

Logo Playmobil System (1974–1980)

Die ersten produzierten Figuren waren relativ schlicht gestaltet und einfarbig. Die Köpfe hatten nach unten einen spitz zulaufenden Verbindungsstecker, waren von innen nicht verstärkt und hatten keine Steckkerben, die erst später für Accessoires wie Bärte, Brillen und Ohrringe eingeführt wurden. Es gab nur einen Frisurentyp in den Farben Schwarz, Braun und Blond (Gelbton). Hände und Arme waren ein zusammenhängendes Figuren-Element, wodurch die Hände unbeweglich waren. Erst später kamen bewegliche Handgelenke hinzu, die das Greifen und Bewegen von Gegenständen erlaubten.[19]

Erste Handmuster für Produktpräsentationen sowie die ersten Serienproduktionen hatten zunächst glatte Fußsohlen mit einem kleinen Loch. Danach hatten die Figuren für eine kurze Zeit auf den Fußsohlen die Kennzeichnung „b“ – das Markenzeichen für „brandstätter“, welches in den ersten Jahren auch auf den Packungen in Weiß-Schwarz-Rot direkt unter dem Playmobil-Logo gedruckt war. Dies war auch eine Folge aus dem in dieser Zeit geführten Rechtsstreit mit der Firma Big (siehe oben). Ab Mitte 1975 wurden diese Marken- und Copyright-Kennzeichnungen auf den Fußsohlen erweitert. Auf der linken Fußsohle stand b geobra auf der rechten (C)opyright 1974. Diese Kennzeichnung gab es, bis die Figuren mit dem ausgestalteten Schuhwerk eingeführt wurden.

Außerdem kann man die unterschiedlichen Figuren-Generationen am inneren Verbindungselement erkennen, das in den ersten Jahren noch farbig passend zur Figurenfarbe gestaltet war, später aber einheitlich ungefärbt in allen Figuren eingebaut wurde. Dieses Verbindungselement wurde nach der Einführung der ersten Serienfiguren für einen stabileren Zusammenhalt und eine bessere Beweglichkeit der Figuren regelmäßig weiterentwickelt.

Es gab zu Anfang drei Spielwelten und noch keine einheitlichen Verpackungen. Die Packungen wurden in Blister und Kartonagen in je drei verschiedenen Farben bis 1975 produziert.

Basisthemenwelt Ersteinführung Neuauflage Anmerkungen
Bau (blau) 1974 1983, 1986, 2003, 2009, 2013,2020
Indianer (rot) 1974 1975
Ritter (grün) 1974 1976, 1977, 1983, 1986, 1993, 1997, 2004, 2010, 2014, 2019

Die Ritterfiguren waren somit auch die ersten Figuren, die mit ihrem chromfarbenen Oberkörper quasi zweifarbig gestaltet waren. Die Indianerfiguren waren bis 1975 mehrheitlich pastellfarben und die Bauarbeiterfiguren waren aus kräftigen Farben gegossen, wie sie bis in die 1980er-Jahre üblich waren.

Mit dem Indianer-Set 3255, dem Ritter-Set 3265 und dem Set 3270 wurden parallel auch die ersten Pferde-Figuren eingeführt.

Ab 1975 war die Verpackungsfarbe Blau. Der Name der Figuren war Klicky und bekam diesen in Form eines Stempelsymbols von 1976 bis 1980/81 mit der jeweiligen Figurenanzahl auf die Verpackungen aufgedruckt.

Es folgten folgende Sortimentserweiterungen:

Themenwelt Ersteinführung Neuauflage Anmerkungen
Western 1975 1976, 1983, 1987, 1994, 2012 Sonderedition 2011,2019
Polizei 1975 1976, 1984, 1987, 1997, 2008, 2016 Ab 1997 mit Pistolen und realer Farbgebung, 2008 Umstellung auf blau
Feuerwehr 1976 1983, 1996, 2002, 2009, 2014, 2018
Gegenwart (City) 1977 1982, 1988, 1997, 2000, 2005, 2019
Rettungswesen 1977 1984, 1988, 2000, 2006, 2014, 2015, 2019
Freizeit/Camping 1977 1990, 1993, 1996, 2013, 2016, 2019
Piraten/Gardesoldaten 1978 1983, 1986, 1990, 1996, 2000, 2007, 2011, 2015, 2019 Bis 1996 Anfang 19. Jh., 2007 (16. Jh.), aktuell 18. Jh.
Bauernhof 1978 1982, 2005, 2011, 2015, 2019
Wintersport 1978 1984, 1992, 2017
Zirkus 1978 1982, 1986, 1991, 2007, 2016 2016 Mehrere Sets zum 40. Jubiläum von Circus Roncalli exklusiv bei Galeria Kaufhof
Logo Playmobil Color (1978–1982)

Im Jahr 1978 führte Playmobil parallel zum Grundsortiment bemalbares Playmobil ein, zu dem auch Stifte in zwei Anzahlvarianten vertrieben wurden. Es gab zu jeder damaligen Themenwelt (siehe oben) Sets. Unter anderem in Frankreich gab es auch die sogenannten Color Supersets, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Das größte auf dem deutschen Markt war der Kaufmannszug 3660 mit zwölf Figuren und sechs Pferden, sowie Fahnen und Zubehör. Es ist auch das Synonym für das Color Mittelalter. Die letzten dieser Produkte bildeten Tiermodelle wie Giraffen, Pinguine oder Zebras bis 1993.

Zweite Phase ab 1980

Logo Playmo Space bis 1988

Im Zuge des Science-Fiction-Booms durch den Film Krieg der Sterne führte Playmobil einige Astronauten und Raumschiff-Sets mit einem eigenen Logo ein. Nach den letzten Produkten der Serie Playmo Space (1980–1994), die wieder das normale Firmenlogo auf der Packung trugen, ließ Playmobil mit ähnlichen Welten erst wieder zu Anfang des 21. Jahrhunderts den Weltraumsektor beleben.

Playmobil-Logo (1980–1990)

Mit dem größeren Bekanntheitsgrad Playmobils begann eine neue Epoche, die die drehbaren Hände, zuerst bei den neuen Kindermodellen (ab 1981) und dann den normalen Figuren (ab 1982), mit sich brachte. Dies war notwendig, um Gegenstände einfacher gestalten zu können, ohne diese kompliziert mit zusätzlichen (in der Realität nicht vorhandenen) Griffen zu versehen. Zusätzlich tauchten ab 1983 einhängbare Bärte und eingestanzte Brillen bei den Figuren auf. Ab 1986 wurden dicke Männer sowie Frauen mit langen Röcken eingeführt. Bei den Brillen ging man auf austauschbare Modelle über.

Jahr Themenwelt Besonderheiten Anmerkungen
1980 Safari-Welt Neuauflagen: 2009, 2013 (WWF), 2016
1980 Elektrische Eisenbahn Schienen von LGB, Neuauflage ab 1997
1980 Playmo Space Neuauflagen ab 1999
1981 Kindergarten/Schule Einführung von Kindern mit Drehhänden
1983 Seefahrt Einführung von Einhängebärten
1985 Arktis und Eskimos Neuauflagen: 2004, 2017

Gebäude

Logo Playmobil Dollhouse

Die Einführung der Puppenhaus-Serie 1989 wurde zu Beginn im viktorianischen / wilhelminischen Zeitalter angesiedelt. Ab 2004 wurde die Spielwelt in die 1970er/1980er Jahre und ab 2010 in die Gegenwart umgeändert. Die Verpackungen sind rosa, um speziell Mädchen als Zielgruppe anzusprechen. Über den Ersatzteilkatalog kann man ein weiteres Stockwerk erwerben.

Playmobil-Logo seit 1991

Um 1990 wurde das Logo abgerundet und die Erneuerungen der Puppenhaus-Welt auch bei anderen Welten angewandt. Seitdem kommen jährlich immer neue Welten hinzu oder werden durch andere abgelöst. Die Figuren bekamen neue Kleidung wie Westen, Frisuren oder neue Anzugsmodelle, die im Gegensatz zu früher meist nicht mehr abnehmbar sind. Die Bedruckungen auf den Figuren haben so weit zugenommen, dass es schwierig ist, andere Varianten zu erstellen.

Veröffentlichte Themen:

Jahr Themenwelten Besonderheiten
1993 Wildnis/Outdoor, Special-Figuren
1995 Märchenwelt
1996 Weihnachten
1997 Zauberwelt
1998 Abenteuerwelt Neuauflage 2009
1999 Märchenschloss, Weltraum (blau)
2000 Weltraum (rot)
2001 Außerirdische
2002 Wikinger und Supermarkt
2003 Zoo und Wildpark
2004 Dinosaurier, Arktis
2006 Römer, Fussball (WM 2006) Neuauflage: Römer (2016), Fußball (zur EM/WM)
2007 Ozeanium Neuauflage 2017
2008 Meeresexpedition, Tierklinik, Alte Ägypter, Hochzeit Neuauflage Altes Ägypten (2016)
2009 Wohnhaus und Schule
2010 Top Agents
2011 Steinzeit, Bauernhof, Future Planet, Geisterpiraten sowie die Sammelserie Playmobil Figures
2012 Top Agents 2, Hotel, Reiterhof, Hafen sowie Einführung der Kleinpackungen Special Plus
2013 Sports und Action, Racing Karts, Bergwelt, Feenwelt, Camping, Shopping-Center, Asia Drachenland
2014 Freizeitpark, Küstenwache, Alpen
2015 Super 4
2016 Forsthaus
2017 Ghostbusters, Drachenzähmen leicht gemacht, RC-Racer, Family Fun (Winteralpen), Play Map
2018 Ghostbusters 2, The Real Ghostbusters, 3D Playmogaph, Spirit Riding Free, Tierhotel, Dino
2019 Playmobil: Der Film, Fahrzeugwelt, Space, Magic, Novelmore Neuauflage: Western
2020 Zurück in die Zukunft, Heidi, Scooby Doo, Griechische Sagengestalten, EverDreamerz
2021 Zurück in die Zukunft 2, Raumschiff Enterprise, Das A-Team, James Bond und Goldfinger mit , Spirit Untamed, Volkswagen, Stunt-Show, Dino Rise, Ayuma
2022 Mini Cooper, Mercedes-Benz 330 SL, Knight Rider, ESA, Duck On Call, Asterix Neuauflage: Viktorianisches Puppenhaus und Western

Marketing

Um auch den Kindern unter vier Jahren die Playmobilwelt zu eröffnen, begann man ab 1990 eine Serie in gelben Verpackungen zu produzieren. Die Produkte sind stark vereinfacht. Nur der Kopf und die zusammenhängenden Beine sind drehbar. Die Gegenstände sind auf das Notwendigste reduziert, um ein Verschlucken zu verhindern.

Nachdem bereits einige Welten über Einzelfigurpackungen verfügten, führte man ab 1993 eine unabhängige Einzelfigur-Serie mit dem Namen Playmobil Special ein. Die Figuren werden regelmäßig getauscht und dienen meist auch als Test für neue Welten, die einige Jahre später im größeren Umfang eingeführt wurden. Seit 2012 wird diese Reihe als Playmobil Special Plus fortgeführt, wobei der Packungsinhalt gegenüber den alten Special-Sets erweitert wurde. 2016 wurde wieder eine neue Auflage mit neuem Design und wieder mehr Inhalt als vorher aufgelegt.

Seit 1995 werden jedes Jahr Weihnachtsartikel und Adventskalender produziert. Am Anfang wurden sie nur als Weihnachtswelt dargestellt, später folgten auch andere Playmobil-Spielwelten wie Ritter, Feenwelt, Polizei usw. Auch spezielle Weihnachtsprodukte werden hergestellt wie Rentierschlitten, Baumschmuck, Weihnachtskrippen usw.

Adventskalender-Themenwelten

Ersteinführung Thema Quelle
1997 Weihnachten [20]
1998 Weihnachtswerkstatt [21]
1999 Weihnachtsmarkt [22]
2000 Weihnachtsbäckerei [23]
2001 Wald [24]
2002 Laternenumzug [25]
2003 Santa Claus [26]
2004 Nikolausabend [27]
2005 Tierweihnacht [28]
2006 Stadtpark, Ritter, Märchenschloss [29][30]
2007 Tierfütterung, Piraten [31][32]
2008 Polizei, Feenland [33][34]
2009 Reithof, Drachenritter [35]
2010 Dinos, Ritter, Weihnachtspostamt [36][37]
2011 Piraten, Tierfütterung, Prinzessinnenschloss [38][39][40]
2012 Polizei, Reiterhof [41][42]
2013 Feenland, Wichtelwerkstatt, Asia-Drachenland
2014 1.2.3, Feuerwehr, Weihnachtsabend
2015 Piraten, Modeboutique, Bauernhof
2016 1.2.3, Polizei, Schlosspark
2017 Top Agents, Reiterhof, Wichtelwerkstatt
2018 Feuerwehr, Kristallschloss
2019 Reiterhof, Novelmore, Spielwarengeschäft, Feuerwehr, Bauernhof
2020 Zurück in die Zukunft
2021 Meerjungfrauen, Badespaß, Heidi, Zurück in die Zukunft III

XXL-Adventskalender

Ersteinführung Thema
2019 Weihnachten im Stadthaus
2020 Stunt Show

Seit 1997 werden Ostereier produziert, die es meistens nur zur Osterzeit im Sortiment gibt. Ab 2004 kamen Osterartikel mit hasenköpfigen Playmobil-Figuren in das Sortiment. Ab 2009 wurden die Ostereier komplett überarbeitet, weil am Anfang die Ostereier klein waren und es nur eine Figur in den Eiern gab. Seit 2013 gibt es auch einen Osterkalender. 2021 gab es vier Neuauflagen 2004er Sets, die exklusiv bei Rossmann vertrieben wurden.

Playmobil produziert seit 1997 eigene Playmobil-Schienen und RC-fähige Eisenbahnzüge. Von 1980 bis 1996 stammten die Schienen von der Lehmann-Groß-Bahn.

Im Jahr 1999 kam Playmobil-Space auf den Markt, eine Weltraum-Spielwelt mit elektronischen Spieleffekten und alienköpfigen Figuren. Wegen des großen Verkaufserfolges folgten im Jahr 2000 die Erweiterungen „Alien Toxiplant“ und 2001 „Dark Scorpions“. Diese Spielwelt wurde 2003 eingestellt.

Neben Playmobil 1.2.3, das von anderthalb bis drei Jahren geeignet ist, produzierte Playmobil ab 2000 bis 2004 eine weitere Spielwelt, die speziell für Kinder unter drei Jahren geeignet war. Die Teile aus dieser Spielwelt waren noch größer als die Teile des Playmobil 1.2.3, beispielsweise gab es Stapelfiguren, Greifringe und Tanzkugeln. Diese Spielwelt wurde 2004 eingestellt.

Im Jahr 2001 kamen die RC-Modul-Artikel auf den Markt. Seitdem lassen sich die meisten Playmobil-Fahrzeuge mit RC-Modul-Sets kombinieren und damit fernsteuern.[43]

Top Agents von Playmobil ist eine weitere Fantasy-Spielwelt. Im Jahre 2010 kam die erste Top-Agents-Serie auf den Markt, in der es um den Kampf um die Weltherrschaft zwischen Spy Team und Robo Gangster ging. Enthalten waren spezielle Spieleffekte wie ein Spionage-Kameraset, eine UV-Multifunktionstaschenlampe, eine Agenten-Alarmanlage oder ein Metalldetektor. Wegen des großen Erfolges wurde 2012 die zweite Serie, die Top Agents 2, produziert. Auch dabei ging es um die Weltherrschaft, diesmal zwischen Spy Team und Mega Masters. Wieder gab es besondere Spieleffekte, beispielsweise reflektierende Oberflächen von Fahrzeugen, die mit einer UV- und Weißlichttaschenlampe zum Leuchten gebracht werden konnten.

Im Jahr 2011 wurde erneut eine Spielwelt produziert, die das Thema Weltraum aufgreift. Das Zubehör reicht von K.O.-Leuchtkanonen und Turbojets bis zu Energiesteinen und Solarzellen. Es ist unklar, ob die Serie 2013 eingestellt wurde oder eine Fortsetzung geplant ist.

Neben dem RC-Modul und RC-Train gibt es seit 2013 auch einen RC-Unterwassermotor, bei dem sich die Antriebsrichtung steuern lässt. Anfangs gab es den RC-Unterwassermotor nur beim Piratensegler (5258) als limitierte Auflage; seit 2014 ist der RC-Unterwassermotor auch einzeln erhältlich.[44]

Playmobil-Lizenzwelten (Auswahl)

Playmobil PORSCHE (seit 2015)

Dies ist eine Lizenz-Serie in Kooperation mit Porsche, von der jedes Jahr neue Sets erscheinen:

Nummer Beschreibung Jahr Anmerkung
3911 Porsche 911 Carrera S 2015
5991 Porsche 911 Targa 4S 2016
9225 Porsche 911 GT3 Cup 2017
9376 Porsche Macan GTS 2018 mit Pferdeanhänger
70067 Porsche 911 Carrera 4S 2019 Polizei-Version
70078 Porsche Mission E 2019 Playmobil: The Movie
70277 Porsche Macan S 2020 Feuerwehr-Version
70764 Porsche 911 GT3 Cup 2021
70765 Porsche Mission E 2021 identisch mit 70078
70923 Porsche 911 Carrera RS 2.7 2022
Playmobil VOLKSWAGEN (seit 2020)

Dies ist eine Lizenz-Serie in Kooperation mit Volkswagen:

Nummer Beschreibung Jahr Anmerkung
70176 Volkswagen T1 Camping Bus 2021
70177 Volkswagen Käfer 2021
70826 Volkswagen T1 Camping Bus Special Edition 2021 Identisch mit 70176 nur mit verchromten Bauteilen und anderer Farbe
70827 Volkswagen Käfer Special Edition 2021 Identisch mit 70177 nur mit verchromten Bauteilen und anderer Farbe
Playmobil MINI-Cooper (seit 2022)

Dies ist eine Lizenz-Serie in Kooperation mit BMW:

Nummer Beschreibung Jahr Anmerkung
70921 Mini Cooper 2022 Der klassische Mini Cooper von 1959 mit 1960er Figuren und einem Bobby.
Playmobil Mercedes-Benz (seit 2022)

Dies ist eine Lizenz-Serie in Kooperation mit Mercedes-Benz:

Nummer Beschreibung Jahr Anmerkung
70922 Mercedes-Benz 300 SL 2022 Rennversion aus den 1950er Jahren.
Playmobil Filmlizenzen (seit 2015)

Seit 2017 bietet Playmobil auch Set von verschiedenen bekannten Filmen und Serien an:

Jahr Beschreibung Anmerkung
2015–2018 Playmobil Super 4 Super 4 ist eine Animationsserie, die auf Disney Channel Deutschland läuft. Sie handelt von vier Freunden, welche aus verschiedenen Welten (Ritter, Piraten, Zukunft und Fabelwesen, Feen) stammen.
2017–2020 Ghostbusters – Die Geisterjäger Schon im Juni 2016 kündigte Playmobil an, eine Lizenzkooperation mit Sony Pictures Entertainment eingegangen zu sein.[45] Ab dem Jahr 2017 wurden jährlich neue Produkte wie Figuren (Geisterjäger, Slimer) oder Fahrzeuge (ECTO-1) auf den Markt gebracht.[46][47][48]
2017 Drachenzähmen leicht gemacht
2017 Spirit Riding Free
2018–2020 The Real Ghostbusters
Ghostbusters II
Playmobil Fahr- und Fluggeräte mit den Anime-Figuren aus der Serie von 1986 und der Ecto-1A aus dem zweiten Film aus dem Jahr 1989.
2019/20 Playmobil: Der Film Rechtzeitig zum Kinostart des Animationsfilms „Playmobil: Der Film (Playmobil: The Movie)“ brachte Playmobil Sondersets zum Film heraus.[49] Zudem erschien ein Porsche Mission E mit Rex Dasher.
2019 Heidi Die Sets sind auf Grundlage der 3D-Neuauflage der Kinderserie Heidi aus dem Jahr 2015 entstanden.
2020 Zurück in die Zukunft In Zusammenarbeit von Playmobil und Universal Pictures entstand diese Lizenzkooperation.[50] Neben dem berühmten DeLorean wurden auch die Charaktere Marty McFly und Dr. Emmett Brown Brown hergestellt.
2020 Scooby-Doo
2021 Zurück in die Zukunft II und III Adventskalender und Sets die jeweils mit Elementen aus den beiden Filmen erhältlich sind.
2021 Raumschiff Enterprise Das über 100 cm große Raumschiffmodell mit kompletter Mannschaft wird ab September 2021 im Handel angeboten. Es gilt mit 500 € als das teuerste Set der Playmobilgeschichte.[51]
2021 Das A-Team Der A-Team Bus mit den Figuren aus der Serie. Das Set beinhaltet jedoch keine Waffen, sondern setzt nur den Fokus auf die Charaktere.
2021 James Bond 007 – Goldfinger Zum Kinostart des neuesten 007 Abenteuer Keine Zeit zum Sterben bringt Playmobil den Aston Martin mit den Gimmicks aus dem 1964er James-Bond-Film Goldfinger und den Figuren James Bond, Goldfinger, Oddjob und einem Wachmann auf den Markt.
2022 Asterix Sets mit Dorf, Römer und den bekannten Charakteren aus den Comics und Filmen.
2022 Knight Rider K.I.T.T. mit Michael Knight, Devon Miles und Boney

Playmobil-Franchisemarken

Novelmore (seit 2019)

Zum 45. Geburtstag von Playmobil brachte der Hersteller eine völlig überarbeitete Playmobil-Ritterwelt auf den Markt.[52] Ab Herbst 2020 ist zudem einen TV-Serie zum Thema geplant.[53]

EverDreamerz (seit 2020)

EverDreamerz ist ebenfalls eine Franchise-Marke von Playmobil, die sich speziell an Mädchen richtet.[54]

Playmobil pro. (seit 2019)

"Playmobil pro." wurde für die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt.[55] Sie sollen als „intuitives Werkzeug für kreative Rollenspiele und Erwachsenenbildung“ dienen.[56]

Produktpalette und Firmenphilosophie

Anders als bei der Konkurrenz, wie z. B. Lego, gab es bei Playmobil lange bewusst keine lizenzierten Merchandising-Produkte, also Sets, die im Rahmen einer gemeinsamen Vermarktung mit Filmen oder anderen Medien angeboten werden. Dafür gab es allerdings spezielle markenorientierte Sets, wie beispielsweise Flugzeuge mit Airline-Logo, die nur auf den Flügen der entsprechenden Airline verkauft werden, sowie seit 2015 als reguläres Set eine Nachbildung des Porsche 991 Carrera S.[57] In der Vergangenheit gab es bereits exklusive Sets in Zusammenarbeit mit dem ADAC oder dem Technischen Hilfswerk.

Erst 2016 gab Playmobil eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Figurenhersteller Funko bekannt. So entstanden lizenzierte Sammlerfiguren, etwa zu Zurück in die Zukunft, Doctor Who, Supernatural, Teenage Mutant Ninja Turtles, The Walking Dead oder Charlie und die Schokoladenfabrik. Diese Figuren weisen aber einen anderen Maßstab auf.

Ebenfalls 2016 angekündigt und bei der Nürnberger Spielwarenmesse 2017 erstmals vorgestellt, wurden lizenzierte Themenwelten zu Drachenzähmen leicht gemacht und den Ghostbusters.

Playmobil versuchte lange, neutral medialen Trends zu folgen, so dass die Western-Welt und Zirkus-Welt (seit 2009 nicht mehr im Programm) für Jahre aus dem Programm verschwanden, da es kaum noch massenwirksame mediale aktuelle Vorbilder gab. Die Welt der Piraten bekam hingegen einen Aufschwung durch die Fluch-der-Karibik-Reihe, sodass sogar Geisterpiraten-Sets angeboten wurden. Die Wiederentdeckung der Dinosaurier war Filmen wie Jurassic Park geschuldet.

Ein anderer Aspekt ist die Darstellung von Waffen, die bis 1997 nur auf historische Welten beschränkt war. Polizisten der Gegenwartswelt wurden bis dort nur mit Knüppel und Kelle ausgestattet. Das einzige moderne Gewehr fand sich in der Safari-Welt (1980–1988). Erst mit der Einführung der neuen realitätsnahen Polizeifiguren ab 1997 führte man auch eine moderne Handfeuerwaffe ein.

Playmobil bietet seinen Kunden auf der Firmen-Webseite Ersatzteile zur Nachbestellung an (auch kleinste Teile, wie z. B. die Radkappe eines Feuerwehrautos). So können Playmobil-Spielsachen einfach repariert werden. Dies gilt jedoch nur für aktuelle Modelle; nicht mehr verkaufte Produkte werden nicht unterstützt.

Merchandise, Accessories und Promotion

Playmobil lässt von anderen Herstellern zahlreiche Merchandising-Artikel produzieren, wie Schulranzen, Kindergeschirr, Plakate, Taschen und Tüten, Buttons, Originalkataloge, FunCards, Schlüsselanhänger etc.

Neben den Einzelpackungen und Set-Packungen zu den verschiedenen Themenwelten führte Playmobil seit 1980 immer neue Varianten verschiedener Promotion-Packungen ein. So gab es regelmäßig ein „Super-Set“, „Starter-Set“ und „Jubiläums-Sets“. Außerdem wurden auch „Playmobil-Micro“-Sets, Spielkoffer-Sets und „Duo-Packs“ eingeführt.

Jedes Jahr gab es auch Artikel, deren Auflage limitiert war.

Playmobil-Werbefiguren (Auswahl)

Seit einigen Jahren werden von Playmobil Formate von Personen aus Kunst, Kultur und Geschichte hergestellt. Auch für besondere Anlässe von Playmobil und andere Unternehmen wie Sparkasse, BASF, Lechuza (Schwestermarke von Playmobil), Porsche, Lebkuchen-Schmidt (2017) und Maggi wurden Werbefiguren hergestellt.

Porträt Jahr Figur Besonderheiten
Magdeburger Reiter 2006 Magdeburger Reiter Zur 29. Ausstellung des Europarates und der Landesausstellung Sachsen-Anhalt Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (2006) des Historischen Museums Berlin, sowie für die Wanderausstellung 30 Jahre Playmobil – Entdecke die Welt (2007) des Historischen Museums der Pfalz Speyer, wurde von Playmobil eine Figur entwickelt, die dem Magdeburger Reiter nachempfunden ist. Da die farbliche Gestaltung des originalen Magdeburger Reiters nicht mehr zu rekonstruieren ist, orientierte sich der Hersteller an der Darstellung von Kaiser Heinrich VI. aus dem Codex Manesse.
Götz von Berlichingen 2010 Götz von Berlichingen Im Auftrag des Germanischen Nationalmuseums zu dessen Ausstellung „Mythos Burg“ den Götz von Berlichingen.[58]
Albrecht Dürer 2011 Albrecht Dürer Im Auftrag des Germanischen Nationalmuseums zur damaligen Ausstellung „Der frühe Dürer“.[59] Von der Figur wurden 100.000 Stück verkauft.[60]
Bamberger Reiter 2012 Bamberger Reiter Im Rahmen des 1000-jährigen Domjubiläums 2012 beauftragte das Diözesanmuseum Bamberg einen Bamberger Reiter, der sich an der mittelalterlichen Bemalung orientiert.[61]
2015 Preußischer Soldat Das Landesmuseum Koblenz vertrieb die Sonderfigur eines preußischen Soldaten mit Pickelhaube und preußischer Flagge anlässlich der Ausstellung 40 Jahre Playmobil – Eine Abenteuerreise durch die Zeit und dem Thema „200 Jahre Preußen am Rhein“.
Heinrich der Löwe 2015 Heinrich der Löwe Anlässlich der Ausstellung 40 Jahre Playmobil – Eine Abenteuerreise durch die Zeit im Braunschweigischen Landesmuseum wurde für die Braunschweig Stadtmarketing GmbH eine Nachbildung Heinrichs des Löwen geschaffen. Im Set enthalten ist ein Löwe, der ursprünglich aus der Safari-Serie von 1980 stammt.[62]
Martin Luther 2015 Martin Luther

Eine im Februar 2015 aufgelegte Luther-Figur als Auftragsproduktion für die EKD und die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sollte als „Reformationsbotschafter“ der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 dienen.[63] Die Erstauflage in Höhe von 34.000 Stück war innerhalb von 72 Stunden vergriffen, bis Juni 2017 wurden mehr als eine Million Figuren verkauft. Der Playmobil-Luther ist damit die erfolgreichste Einzelfigur in der Geschichte von Playmobil.[64]

Friedrich der Große 2016 Friedrich der Große Für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wurde eine Friedrich-Figur zu Pferd geschaffen, die von seinem Lieblingshund begleitet wird. Elemente stammen aus der Piraten/Ritter-Serie. Sie wird in den Museumsshops der Stiftung in Berlin angeboten.[65]
Johann Wolfgang von Goethe 2016 Johann Wolfgang von Goethe Im Sommer 2016 wurde für das Tourismus Informationszentrum Thüringen eine Goethe-Figur entworfen. Sie ehrt gleichfalls den Figurenschöpfer Hans Beck, der aus dem thüringischen Greiz stammte.[66]
Ludwig Erhard 2018 Ludwig Erhard Sonderfigur des Ludwig-Erhard-Zentrums[67]
Levi Strauss 2018 Levi Strauss/* Einzelnachweise */ Sonderfigur des Levi-Strauss-Museum in Buttenheim, dem Geburtsort des Erfinders der Jeans.[68]
Theodor Fontane 2018 Theodor Fontane Sonderfigur der Kulturkirche Neuruppin[69]
Johann Sebastian Bach 2019 Johann Sebastian Bach Sonderfigur der Tourismus Informationszentrum Thüringen[70]
Friedrich III. 2019 Friedrich III. (Brandenburg-Bayreuth) Sonderfigur der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg[71]
Wolfgang Amadeus Mozart 2019 Wolfgang Amadeus Mozart Sonderfigur der Stiftung Mozarteum[72]
Friedrich Schiller 2021 Friedrich Schiller Sonderfigur der Tourismus Informationszentrum Thüringen[73]
Bonaparte beim Überschreiten der Alpen 2021 Napoleon Bonaparte Sonderfigur des boutiques de musées, die auch über den Playmobil Shop erhältlich ist.[74] Die Sonderfigur ist inspiriert von François Pascal Simon Gérards berühmten Gemälde 'Napoleon bei der Schlacht von Austerlitz'.
2021 Sebastian Kneipp Sonderfigur des Kneipp-Bund e.V.[75]

Fernsehen

Im Jahr 2014 wurde mit der französisch-deutschen Koproduktion Super 4 erstmals eine auf Playmobil-Spielzeug basierende Fernsehserie produziert. Die deutschsprachige Ausstrahlung begann 2015 auf dem Disney Channel.

Design

Originaldesign

Hans Beck zeichnete 1971 erste Skizzen der späteren „Klickies“. In der Urfassung hatten die Figuren kleine Knollnasen, die später verschwanden. Die Figuren sind alle siebeneinhalb Zentimeter groß, damit sie optimal in die Hand von Kindern ab vier Jahren passen. Sie hatten von Anfang an ein genormtes Lächeln und ein Einheitsgesicht sowie eine Einheitsfrisur. Später kamen bewegliche Köpfe, Arme, Hände und Beine, sogar einhängbare Bärte und eingestanzte Brillen hinzu.[76]

Playmobil-Figuren haben stets Hände, mit denen Gegenstände universell gegriffen werden können. Auf diese Weise lassen sich Figuren setübergreifend verwenden. Außerdem sind die Figuren in Playmobilsets in der Regel namenlos, wodurch den Spielern die Möglichkeit gegeben werden soll, den Figuren eigene Namen zu geben. Eine der ersten Ausnahmen ist im Set 3438-A (Abschlepp-Service) von 1992 zu sehen. Dort ist eine Figur enthalten, die die Aufschrift „Erwin“ auf der Latzhose trägt. Weitere Ausnahmen stellten auch die Figuren des 1999 erschienenen Spiels „Hype: The Time Quest“ dar. Seit der Jahrtausendwende wird dieses Vorgehen zunehmend aufgelockert. Playmobil produziert seit 2017 unter Lizenz auch einige Sets für Filmserien, wie z. B. Spirit: wild und frei, Dreamworks Dragons oder Ghostbusters, deren Charaktere dann auch in den Playmobil-Sets auftauchen. 2019 erschienen darüber hinaus auch Sets mit benannten Figuren zu Playmobil: Der Film oder zum Playmobil-Thema Novelmore.

Die Figuren sind so gestaltet, dass sie der Wahrnehmungsweise der kindlichen Benutzer entsprechen. Hans Beck hat den Kopf der Figuren groß und kugelig gemacht, weil Kinder, wenn sie Personen zeichnen, Köpfe genau so, als hervorstechendstes Körpermerkmal, malen. Er wollte, dass sich die Kinder mit den Figuren identifizieren.[77]

Individuelle Gestaltung von Playmobil-Figuren (Customizing)

Viele Sammler von Playmobil-Figuren gestalten individuelle Figuren, die es so nicht im Handel zu kaufen gibt, z. B. für Modelle oder Trickfilme.[78]

Bei diesem so genannten „Customizing“ werden vier Stufen unterschieden:

1. Stufe: Original-Figuren und Zubehörteile unterschiedlicher Themenwelten aber aus gleicher Playmobil-Zeit werden kombiniert.

Beispiel: Eine rot-schwarze Klicky-Figur von 1976 wird mit Federband, Feder-, Hand- und Fußschmuck zu einem Indianer.

2. Stufe: Original-Figuren und Zubehörteile unterschiedlicher Themenwelten und Playmobil-Zeiten werden kombiniert.

Beispiel: Aus einer Piraten-Figur mit Holzbein wird mit Kleidungsstücken von Soldaten eine Kriegsversehrtenfigur. So eine Figur würde Playmobil nie produzieren, da sie unvereinbar mit der eigenen Spiel- und Produktphilosophie wäre.

3. Stufe: Original-Figuren werden zerlegt und mit anderen Figurteilen (Kopf, Körper, Arme, Beine) anderer Original-Figuren kombiniert und zusätzlich mit Zubehörteilen aus unterschiedlichen Themenwelten und Playmobil-Zeiten bestückt.

4. Stufe: ähnlich Stufe 3; Die Figuren und Zubehörteile werden noch handwerklich verändert oder individuell bemalt.

In gleicher Weise werden von Sammlern auch Pflanzen, Fahrzeuge, Schiffe und Gebäude teilweise mit enorm hohem materiellen und handwerklichen Aufwand verändert. Darüber hinaus werden zur Darstellung der verschiedenen Playmobil-Welten und Inszenierung der entsprechenden Figuren mitunter auch sehr große Kulissen mit Landschaften und Gebäuden erstellt, die fast ausschließlich aus „Fremdmaterialien“ wie handelsübliche Bastel- und Modellbaumaterialien hergestellt werden. Hierbei ist die Grenze zwischen Customizing und dem klassischen Modellbau fließend. Vor allem auf überregionalen Playmobil-Tauschbörsen oder in Internet-Foren (z. B. Klickywelt, Playmo-Treff) tauschen Sammler Informationen und Tipps zu speziellen Customizing-Techniken aus.

Umgang der Firma Geobra Brandstätter mit veränderten Playmobil-Artikeln

Die Kreativität der Playmobil-Customizer nutzt die Firma Geobra Brandstätter für neue Produktideen. Unter anderem wurde auch das System X zur individuellen Gestaltung und Erweiterung von Gebäuden hieraus entwickelt. Im Sinne der Produkthaftung lehnt die Firma Geobra Brandstätter aus Sicherheitsgründen allerdings materielle Ansprüche grundsätzlich ab, wenn Playmobil-Artikel handwerklich verändert wurden (z. B. durch Erhitzen, Verbiegen oder Bemalen). Das Unternehmen behält sich aber vor, juristische Schritte bei Urheberrechtsverletzungen einzuleiten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Gefahr besteht, dass Kinder an den veränderten Teilen zu Schaden kommen könnten oder wenn das Aussehen oder die Verwendung der (veränderten) Teile der Philosophie der Firma (v. a. dem Gebot, mit Playmobil-Equipment keine aktuellen Kriege und gewaltsam ausgeführten Konflikte nachzuspielen und keine politische Werbung zu betreiben) widersprechen.[79]

Rezeption des Playmobil-Designs

Der Mia L – Von Spiegel Online als „Playmobil für Große“ bezeichnet

Die Verwendung des Playmobil-Designs hat eine Eigendynamik entwickelt: Künstler wie Men Rabe,[80] oder Ralf Gemein[81] verwenden die Punkt-Punkt-Strich-Gesichter in ihren Werken. Das Magazin Spiegel Online bewertet das Elektro-Auto „Mia L“ der Firma Mia electric wegen seines Aussehens und seiner Bauart als „Playmobil für Große“.[82] Google hat ein selbstfahrendes Auto im Playmobil-Look entwickelt.[83]

Verwendung von Playmobil-Figuren

Playmobil-Figuren werden als „Spielzeug-Ikonen“[84] betrachtet und benutzt. So ließ Harald Schmidt in seinen Sendungen mit Playmobil-Figuren griechische Sagen, Offenbachsche Operetten oder faschistische Fantasien nachstellen.[85]

2005 stellte der Filmemacher Armin Maiwald für die Sendung mit der Maus die Varusschlacht mit 16.000 eigens dafür produzierten Playmobilfiguren nach.[86] Die Figuren fanden 2009 eine weitere Verwendung in der Ausstellung Imperium Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht im LWL-Römermuseum in Haltern.[87] Auf ca. 220 Metern sind dort die römischen Legionäre dauerhaft ausgestellt.

Der Landesbildungsserver Baden-Württemberg empfiehlt, im Schulunterricht des Landes das Konstanzer Konzil mit Playmobil-Figuren nachzuspielen.[88]

Im Allgemeinen duldet die Firma Geobra Brandstätter die öffentliche Verwendung von Playmobil-Artikeln. Sie will aber vor allem gegen die Nutzung von Playmobil-Artikeln zur Darstellung ideologischer, politischer, diskriminierender, kriegerischer, gewaltverherrlichender und nicht kindgerechter Inhalte, Themen und Szenen vorgehen, wenn „diese öffentlich werden oder in anderer Weise eine relevante Bedeutung erlangen“. Dem Markenrechtsanwalt Michael Terhaag zufolge dürfen „[m]arkenrechtlich geschützte Produkte wie Playmobilfiguren […] nicht zweckentfremdet werden.“[89]

Da einige Themen (z. B. Römer, Ritter, Piraten, Western), die unter historischen Aspekten häufig mit dem Einsatz von Waffen und kriegerischen Handlungen verbunden sind, von der Firma Geobra als Playmobil-Themenwelten produziert und veröffentlicht wurden, besteht diesbezüglich eine Diskrepanz zu dem Anspruch der Firma Geobra Brandstätter, ein „gewaltfreies Kinderspielzeug“ zu produzieren.

Hierzu argumentiert die Firma Geobra Brandstätter, dass es vielmehr darum gehe, mit den Playmobil-Artikeln keine brutalen Kampfszenen und keine blutigen Verwundungen, Verstümmelungen oder Enthauptungen darzustellen.

Politische Diskussionen

Im April 2012 bat Geobra Brandstätter die Piratenpartei Deutschland, keine Playmobil Piratenfiguren als Symbol oder Werbeträger der Partei zu nutzen, da Playmobil „ein politisch neutrales Spielzeug“ sei. Anita Möllering, Bundespressesprecherin der Piratenpartei, antwortete, dass nicht die Piratenpartei, sondern die berichtenden Medien für diese Darstellungen verantwortlich seien und die Piratenpartei es auch „nicht toll“ fände, wenn sie mit Spielzeugen dargestellt werde.[90]

Darüber hinaus steht vor allem die Gestaltung von Militärszenen in kontroverser Diskussion, die Streitkräfte aus der Zeit nach dem Jahr 1900 sowie deren Ausrüstung, Waffen und Militärfahrzeuge zeigt („Modernes Militär“).

Rechtsstreit um die „Playmo-Bibel“

Im Jahr 2007 begann ein Pfarrer aus Steinbach im Taunus, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament mit Playmobil-Figuren nachzubauen. Er fotografierte die einzelnen Szenen und veröffentlichte die Bilder unter der Bezeichnung „Playmo-Bibel“ auf einer eigenen Website im Internet. Aufgrund der Originalität dieser Bibel-Umsetzung zeichnete die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) das Projekt im selben Jahr mit einem Innovationspreis aus. Nach anfänglicher Unterstützung für dieses Projekt nahm die Firma Geobra Brandstätter immer stärkeren Einfluss auf die Umsetzung und Veröffentlichung und wollte diverse Einschränkungen durchsetzen. Einerseits ging es dabei um die Darstellung nackter und modellierter Adam- und Eva-Figuren und andererseits um eine mit ausgebreiteten Armen am Kreuz hängende Jesus-Figur, deren Arme durch Erhitzen mit einem Haartrockner verbogen wurden. Zudem hat die Firma Geobra Brandstätter den Pfarrer aufgefordert, nicht mehr den Begriff „Playmo-Bibel“ zu verwenden.[91] Nach gescheiterten Vermittlungsversuchen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in diesem Rechtsstreit beendete im Mai 2009 der Pfarrer sein „Playmobil-Bibel-Projekt“, schloss seine Internet-Seite und verkaufte auf Betreiben des Waldenbucher Museums für Alltagskultur das gesamte Kunstwerk an das Landesmuseum Württemberg.[92] Im Herbst 2011 eröffnete das Waldenbucher Museum der Alltagskultur unter der Bezeichnung „Die Klicky-Bibel“ eine inhaltlich identische Playmobil-Ausstellung („adam, eva + co – Die Bibel in Spielfiguren“), die auch die umstrittenen Szenen enthielt. Hier war ein Unterlassungseinspruch der Firma Geobra Brandstätter jedoch gescheitert, weil „die Frist für Einwendungen gegen die Ausstellung nicht eingehalten wurde“.[93][94]

Grimme Online Award 2018 für „Sommers Weltliteratur to go“

Für „Sommers Weltliteratur to go“ wurde Michael Sommer mit dem Grimme Online Award 2018 in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“ prämiert.[95] Auf seinem Youtube-Kanal komprimiert Sommer komplexe literarische Werke auf wenige Minuten und spielt diese mit Playmobil-Figuren nach. In einer Pressemitteilung der Brandstätter-Gruppe zur Auszeichnung hieß es, Sommer nehme die "Einladung zum kreativen Rollenspiel auf eine unterhaltsame und anspruchsvolle Art an, die ihresgleichen sucht. Wir schließen uns dem Urteil der Grimme-Jury an: „Intelligente Unterhaltung im Netz, einfach und genial“. Bis zur Auszeichnung soll Sommer laut eigenen Angaben über 150 Romane, Dramen und Märchen für alle Altersklassen verständlich aufbereitet haben. Sein Kanal zählt über 91.500 Abonnenten (Stand Oktober 2019[96]).

Kritik

Playmobil-Figuren wurde bereits mehrfach ein pädagogischer Mehrwert bescheinigt.[97] Allerdings wird auch regelmäßig Kritik an bestimmten Szenen oder Figuren in Playmobil-Sets von Kunden oder Pädagogen laut.

  • Laut Horst Brandstätter[98] trinken Maurer „heute schon auch noch ihre Flasche Bier“. Trotzdem verschwand der Plastik-Bierkasten aus dem Bauarbeiter-Set, da das Biertrinken während der Arbeit nicht mehr den heutigen Vorstellungen von Arbeitssicherheit entspricht und das Nachspielen der Szene Kinder an die Vorstellung gewöhnt, regelmäßiger Alkoholkonsum, auch während der Arbeit, sei „normal“.
  • Obwohl im Mittelalter oft Tanzbären zur Schau gestellt wurden, wurde ein Tanzbär einem Mittelalter-Satz entnommen, nachdem es Proteste von Tierschützern gegeben hatte.[99]
  • In den USA protestierten Eltern gegen das Set „Sicherheitsschleuse“.[100]
  • 2015 protestierten Kunden in den USA gegen ein Piratenset, das einen schwarzen Seeräuber mit Sklavenkragen enthielt.[101]

Andererseits wird Playmobil vorgeworfen, dass diejenigen Sets, die die Alltagsrealität abbilden sollen, genau diesem Anspruch nicht gerecht würden. Es gebe unter den Figuren „nicht einen schwer Erziehbaren. Keinen Alkoholiker. Nicht einmal einen nackten Hintern. Das penetrante Lächeln nervt selbst viele Kinder.“[102]

Zur Realität gehöre es auch, dass es früher Piratinnen gegeben habe und heute Bankräuberinnen gebe. Auf diesen Einwand hin schuf Geobra Brandstätter eine weibliche Bankräuberfigur, auch damit Kinder lernen, dass Frauen wie Männer die Fähigkeit besitzen, „gemein und durchtrieben zu sein“, und damit Mädchen, die nicht immer „brav“ sein wollen (und sollen), eine Identifikationsfigur erhalten.[103] Dazu merkt „Spiegel Online“ kritisch an, dass Bankräuberinnen insofern eine vernachlässigbar kleine soziale Gruppe bildeten, als nur fünf Prozent aller Banküberfälle von Frauen verübt werden.

Die ehemalige Geobra-Geschäftsführerin Andrea Schauer bedauerte 2006 den relativ geringen Umsatz der Firma in den USA. Playmobil-Figuren gälten dort überwiegend als „zu brav“ und „altbacken“. Eltern in den USA bevorzugten überwiegend reizintensives Spielzeug mit „Blinklicht“ und „Stimme aus dem Computer“.[104]

Sonstiges

Engagement

Siehe auch

Literatur

  • Felicitas Bachmann: 30 Jahre Playmobil. Heel, Königswinter 2004, ISBN 3-89880-251-5.
  • Axel Hennel: Playmobil Collector 2006. Katalog für Playmobil-Spielzeug. 2. Auflage. Fantasia, Dreieich 2006, ISBN 3-935976-40-2 (ausführlicher, bebilderter, chronologischer Produktkatalog für Sammler)
  • Hannah Köpper, Sacha Szabo (Hrsg.): Playmobil durchleuchtet. Wissenschaftliche Analysen und Diagnosen des weltbekannten Spielzeugs. Tectum, Marburg 2014, ISBN 978-3-8288-3022-6.
  • Richard Unglik: Playmobil – Abenteuer der Weltgeschichte. Heel, Königswinter April 2005, ISBN 3-89880-429-1.
  • Richard Unglik: Playmobil – Abenteuer Tierwelt. Heel, Königswinter Mai 2009, ISBN 978-3-86852-005-7.
Commons: Playmobil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über die Horst Brandstätter Group. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. Über die Horst Brandstätter Group. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  3. 40 Jahre Playmobil: Von Zinnfiguren zum Plastik. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. April 2014.
  4. Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 28. Oktober 1994 (AZ 3 O 3342/93; PDF, 65 kB).
  5. Über PLAYMOBIL und die geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG. Abgerufen am 12. Juli 2018.
  6. Playmobil Greek Lyra. Greek toy museum, abgerufen am 27. August 2014 (englisch).
  7. The Schaper license. In: collectobil.com. 9. Februar 2005, abgerufen am 27. August 2014 (englisch).
  8. Brandstätter-Gruppe – die wichtigsten Daten. Playmobil, 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021.
  9. www.kunst-und-kultur.de
  10. 40 Jahre Playmobil. Historisches Museum der Pfalz, abgerufen am 7. März 2014.
  11. www.maximilianpark.de: Maxipark
  12. 40 Jahre Playmobil 19.3. – 25.9.2016 – Eine Abenteuerreise durch die Zeit.
  13. Limburgsmuseum Venlo
  14. www.playmobil.de
  15. download.playmobil.com
  16. Uwe Ritzer: Chaos im Spielzeugladen. In: Süddeutsche Zeitung. 27. November 2015, abgerufen am 22. November 2018.
  17. Timo Kotowski: Gezänk im Playmobil-Land. In: FAZ. 1. März 2016, abgerufen am 22. November 2018.
  18. Neuer Chef Playmobil beendet seine Führungskrise. 1. Dezember 2016, abgerufen am 13. Mai 2020.
  19. 1974: The first Playmobil sets enter the market. collectobil, abgerufen am 19. Dezember 2014 (englisch).
  20. https://www.playmobil.de/adventskalender/3850-A.html
  21. https://www.playmobil.de/adventskalender-weihnachtswerkstatt/3974-A.html
  22. https://www.playmobil.de/adventskalender-weihnachtsmarkt/3976-A.html
  23. https://www.playmobil.de/adventskalender-%27-weihnachtsbaeckerei-%27/3978-A.html
  24. https://www.playmobil.de/adventskalender-waldweihnacht/3942-A.html
  25. https://www.playmobil.de/adventskalender-laternenzug/3993-A.html
  26. https://www.playmobil.de/adventskalender-santa-claus/3955-A.html
  27. https://www.playmobil.de/adventskalender-nikolausabend/4150-A.html
  28. https://www.playmobil.de/adventskalender-weihnachtsfest-der-tiere/4151-A.html
  29. https://www.playmobil.de/adventskalender-prinzessinnenbesuch-beim-einhorn/4154-A.html
  30. https://www.playmobil.de/adventskalender-koenigliches-ritterturnier/4153-A.html
  31. https://www.playmobil.de/adventskalender-wildfuetterung/4155-A.html
  32. https://www.playmobil.de/adventskalender-piratenlagune/4156-A.html
  33. https://www.playmobil.de/adventskalender-einhorn-im-feenland/4158-A.html
  34. https://www.playmobil.de/adventskalender-polizei-auf-verbrecherjagd/4157-A.html
  35. https://www.playmobil.de/adventskalender-drachenland/4160-A.html
  36. https://www.playmobil.de/adventskalender-dino-expedition/4162-A.html
  37. https://www.playmobil.de/adventskalender-kaiserliches-ritterturnier/4163-A.html
  38. https://www.playmobil.de/adventskalender-prinzessinnen-hochzeit/4165-A.html
  39. https://www.playmobil.de/adventskalender-piraten-schatzhoehle/4164-A.html
  40. https://www.playmobil.de/adventskalender-weihnacht-der-waldtiere/4166-A.html
  41. https://www.playmobil.de/adventskalender-polizeialarm%21-schatzraeuber-auf-der-flucht/4168-A.html
  42. https://www.playmobil.de/adventskalender-reiterhof/4167-A.html
  43. download.playmobil.com
  44. download.playmobil.com
  45. Paranormaler Spielspaß: PLAYMOBIL bringt Ghostbusters-Sets auf den Markt. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  46. Spukalarm! Mit den PLAYMOBIL-Ghostbusters auf Geisterjagd. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  47. Virtuelle Geisterjagd mit den Ghostbusters™ II PLAYMOGRAM 3D. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  48. Happy Birthday, Geisterjäger! 35 Jahre Ghostbusters™ mit PLAYMOBIL. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  49. The Movie PLAYMOBIL® Deutschland. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  50. Back to the Future PLAYMOBIL® Deutschland. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  51. STAR TREK PLAYMOBIL® Deutschland. Abgerufen am 25. August 2021.
  52. PLAYMOBIL® Novelmore. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  53. Die Ritter von Novelmore: PLAYMOBIL präsentiert Special bei TOGGO auf SUPER RTL. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  54. PLAYMOBIL® EverDreamerz. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  55. Creative Business Support: PLAYMOBIL pro ab August erhältlich. Abgerufen am 13. Mai 2020.
  56. Playmobil pro. Das Konzept hinter der Spielfigur, playmobilpro.play-serious.org, abgerufen am 13. Mai 2020.
  57. Christian Jeß: Das feuerrote Playmobil. In: Autobild. 13. Februar 2015, abgerufen am 22. November 2018.
  58. Mini-Götz stürmt Museum auf abendzeitung-muenchen.de.
  59. Nürnberg feiert Dürer: Das fränkische Genie In: Süddeutsche Zeitung, 22. Mai 2012.
  60. Jakob Stadler: Martin Luther ist erfolgreichste Playmobil-Figur aller Zeiten. Augsburger Allgemeine, 6. April 2017, abgerufen am 14. April 2017.
  61. Der Bamberger Reiter fürs Kinderzimmer. In: Münchner Kirchenradio vom 14. Juli 2012.
  62. Reformator Luther als Playmobil-Figur. Christliche Medieninitiative pro, 6. Februar 2015, abgerufen am 18. Oktober 2017.
  63. Heinrich Bedford-Strohm freut sich über eine Million Luther-Figuren. Website der EKD, 20. Juni 2017, abgerufen am 18. Oktober 2017.
  64. www.museumsshop-im-schloss.de
  65. Ludwig-Erhard-Sonderfigur auf klickypedia
  66. Levi Strauss gibt's jetzt als PLAYMOBIL-Sonderfigur! Marktspiegel, Mai 2018.
  67. PLAYMOBIL-Ausstellung & exklusive PLAYMOBIL-Sonderfigur Theodor Fontane.
  68. Bach-PLAYMOBIL-Figur bei Thüringen-entdecken.de.
  69. Universitätsgründer als PLAYMOBIL-Sonderfigur, FAU, September 2019.
  70. Mozart gibt es jetzt auch als Playmobil-Figur, Hitradio Ö3, Oktober 2019.
  71. Schiller-PLAYMOBIL-Figur bei Thüringen-entdecken.de.
  72. Napoleon Figur im Playmobil-Shop
  73. Sonderfigur Playmobil Sebastian Kneipp.
  74. Oliver Zelt: Wir wollen nur spielen: 40 Jahre Playmobil. In: Der Standard, 13. Februar 2014.
  75. In dieser Welt herrschen andere Gesetze. Interview mit Christian Haug. Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. Oktober 2004.
  76. Playmobil-Customizing
  77. Geobra Brandstätter: Stellungnahme zur Veränderung von Playmobil-Figuren und -Teilen, Presseinformation.
  78. Men Rabe. Das Lächeln des Raben. Ausstellung im Deutschen Ledermuseum/Schuhmuseum Offenbach. 24. Februar bis 6. Mai 2002
  79. Stadt Neuss: Ralf Gemein
  80. Tom Grünweg: Elektroauto Mia L: Playmobil für Große. spiegel online, 12. September 2011.
  81. Google Car – Selbstfahrendes Auto im Playmobil-Look.
  82. Land des Lächelns. Eine deutsche Erfolgsgeschichte: 30 Jahre Playmobil. subway. Mai 2004
  83. Martin Zips: Kinder, wie die Zeit vergeht. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010.
  84. Sendung mit der Maus Special: Varusschlacht, abgerufen am 7. November 2014.
  85. Varusschlacht im Halterner LWL-Museum mit 15 000 Playmobil-Legionären. Ruhrnachrichten, abgerufen am 7. November 2014.
  86. Landesbildungsserver Baden-Württemberg: Das Konstanzer Konzil – übersetzt in Playmobil, schule-bw.de.
  87. Gerrit Dorn: Playmobilgate. Playmobil will seine Figuren nicht auf Piraten-Fotos sehen. In: Westfälische Allgemeine Zeitung. 20. April 2012.
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