Zwiebelturm

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St. Maria (Ramersdorf) in München
Martinsturm von Bregenz

Ein Zwiebelturm ist ein Turm mit einer Zwiebelhaube oder einem Zwiebelhelm, z. B. ein Kirchturm, dessen Spitze in Form einer Zwiebel gearbeitet ist. Der untere Teil der Spitze ist bauchig und läuft nach oben spitz zusammen, vergleichbar mit den Kirchentürmen des Kreml. Der erste Zwiebelturm im süddeutschen Raum wurde von Hans Holl (1512–1594), dem Vater von Elias Holl, im Jahre 1576 an der Kirche von Kloster Sankt Maria Stern in Augsburg errichtet.

Die traditionelle Bauweise eines Zwiebelturms sind mehrere Lagen aus gehämmertem Kupferblech; alte Zwiebeltürme erkennt man daher meist an ihrer grünen Farbe (vgl. Kupferpatina, Kupferoxid).

Zwiebeltürme sind in Deutschland hauptsächlich in den südlichen Bundesländern, in Österreich und im italienischen Südtirol verbreitet, in denen der Katholizismus vorherrschte. Sie sind typische Merkmale barocker Kirchen. Weltweit bekannt sind Zwiebeltürme bei orthodoxen Kirchengebäuden in Ländern der ehemaligen UdSSR und Bulgarien.

Der Martinsturm von Bregenz, Wahrzeichen der Stadt, gilt als der größte Zwiebelturm Mitteleuropas. Noch größer ist die Kuppel der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau.

"Der Zwiebelturm" ist auch der Titel einer 1983 erstmals ausgestrahlten Fernsehdokumentation (ORF, 3sat) von Christian Wallner über Kirche und Staat im Dritten Reich.

Siehe auch

Commons: Zwiebeltürme – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zwiebelturm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen