Weiße Elster

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Weiße Elster
Quelle der Weißen Elster

Quelle der Weißen Elster

Daten
Lage Tschechien, Deutschland
Flusssystem Elbe
Quelle bei (Tschechien)
Quellhöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Mündung Saale in Halle (Saale)
Mündungshöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Höhenunterschied Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator <

Länge Längenangabe ist keine Zahl
Linke Nebenflüsse Weida
Rechte Nebenflüsse Pleiße
Großstädte Gera, Leipzig, Halle
Mittelstädte Plauen, Greiz, Zeitz
Kleinstädte Bad Elster, Adorf, Oelsnitz, Elsterberg, Berga, Bad Köstritz, Pegau, Groitzsch, Schkeuditz
Schiffbarkeit Nein

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Die Weiße Elster (tschechisch Bílý Halštrov) ist ein 257 km langer rechter Nebenfluss der Saale.

Sie entspringt in Tschechien im Elstergebirge östlich von (Asch), etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt von der deutsch-tschechischen Grenze bei Bärendorf, unweit des Dörfchens Výhledi (Steingrün) und mündet im halleschen Stadtteil Beesen in die Saale.

Namensdeutung

Der Name Elster hat nichts mit dem Vogel zu tun, er ist slawischen Ursprungs (alstrawa = die Eilende). Mit der von der Lausitz in die Elbe fließenden Schwarzen Elster kommt die Weiße Elster nicht in Berührung. Die Beinamen weiß und schwarz erhielten die Flüsse zur Unterscheidung.

Geographie

Gefälle am Ende der „Betonelster“ bei Leipzig-Hartmannsdorf

Bereits etwa zehn Kilometer nach ihrer Quelle überquert die Weiße Elster zwischen Doubrava u Aše und Bad Elster die Grenze ins sächsische Vogtland. Hinter Oelsnitz (Vogtland) wird die Weiße Elster durch die Talsperre Pirk aufgestaut. Nachdem sie Plauen durchflossen hat, erreicht sie hinter Elsterberg die Grenze nach Thüringen.

Anschließend durchfließt sie die Städte Greiz und Gera, wobei sie kurz vor Gera aus dem Mittelgebirge heraustritt und dann durch die sachsen-anhaltische Stadt Zeitz sowie das sächsische Leipzig fließt. In Leipzig teilt sie sich in zwei Arme, der nördliche behält seinen Namen Weiße Elster. In Leipzig spricht man meist aber nur von der Elster und meint damit den nördlichen Arm. Der südliche Arm heißt Luppe, der eingedeicht und kanalisiert ist und ebenfalls in Halle in die Saale mündet. Die Weiße Elster mündet unterhalb von Beesen (heute Ortsteil von Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt) in die Saale. Als Folge des Braunkohlenabbaus musste zu DDR-Zeiten das Flussbett südlich von Leipzig verlegt werden und ist dort betoniert und asphaltiert.

Nach der Weißen Elster wurde die Elstereiszeit benannt, die älteste Eiszeit, bei der es zu einer großräumigen Vergletscherung Norddeutschlands gekommen ist.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

An den Ufern der Weißen Elster befinden sich zahlreiche landschaftliche und architektonische Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört der Flussabschnitt zwischen Plauen und Wünschendorf/Elster, wo sich der Fluss tief in die Ausläufer des Thüringer Schiefergebirgees eingräbt.

Die Elstertalbrücke um 1900

Elstertalbrücke

Die Elstertalbrücke ist Teil der Eisenbahn-Magistrale Leipzig–Plauen–HofNürnberg (Sachsenmagistrale) und dient als Überführung über die Weiße Elster zwischen Jößnitz und Jocketa. Sie wurde im Zuge des Baus der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn zusammen mit ihrer Schwester, der Göltzschtalbrücke, errichtet. Unter der 68 m hohen Brücke hindurch führt außerdem die Elstertalbahn. Die Brückenlänge beträgt 283 m. Sie ist nach der Göltzschtalbrücke die zweitgrößte Ziegelbrücke der Welt.

Die Elstertalbrücke in Pirk

Elstertalbrücke Pirk

Die Elstertalbrücke Pirk überspannt ebenfalls die Weiße Elster und ist eine der ungewöhnlichsten Autobahnbrücken in Deutschland, denn sie ist die größte Quadersteinbogenbrücke Europas. Über die Brücke fließt der Verkehr der Bundesautobahn 72. Als die Infrastruktur zu Zeiten des Nationalsozialismus angekurbelt wurde, begann auch der Bau der Autobahn. Der aufwendige Bau konnte bis Kriegsbeginn und während des Krieges nicht fertiggestellt werden. So war sie eine nutzlose Silhouette von Brückenbögen, denn nur die Bogensteine konnten noch errichtet werden. Später lag Pirk kurz vor dem Grenzsperrgebiet der DDR. Nach Pirk liegt die nächste Anschlussstelle in westlicher Richtung bereits in Bayern, somit war der weitere Ausbau der Autobahn nicht nötig, da die A 72 keine Transitautobahn war. Von Osten kommend endete sie in Pirk. Also blieb das Bauwerk halb fertig stehen. Nach der Wende wurde die Substanz überprüft und es war möglich, auf dem vorhandenen Materialien weiter zu bauen. Nach der Verbreiterung des Bückenkopfes konnte nach der Fertigstellung der Verkehr auf je zwei Fahrspuren und einem Standstreifen freigegeben werden. Damit hatte das Nadelöhr auf der A 72 ein Ende, bei dem der gesamte Autobahnverkehr von der Behelfsausfahrt Großzöbern durch den Ort Pirk im Elstertal zur Anschlussstelle Plauen-Pirk über die Bundesstraße 173 geleitet werden musste. An dem damals noch vorhandenen Bahnübergang kam es zu langen Wartezeiten. Heute überquert eine Brücke die Weiße Elster und die Bahnstrecke Weischlitz–Bad BrambachFrantiškovy Lázně. Diese Eisenbahnlinie führt ebenfalls unter der Brücke hindurch. Aus Tschechien kommend, gabelt sich die Strecke in Weischlitz. Einerseits geht sie mit der Elstertalbahn nach Greiz/Gera, andererseits über Plauen (Vogtland) Oberer Bahnhof in die Sachsenmagistrale.

Die Alte Elsterbrücke

Alte Elsterbrücke

Die Alte Elsterbrücke in Plauen wurde 1244 als „Pons lapideus“ (steinerne Brücke) erstmals urkundlich erwähnt. Damit ist sie die zweitälteste Brücke Sachsens. Hier trafen zwei der ältesten Handelsstraßen aufeinander und überquerten gemeinsam die Weiße Elster. Die eine Straße kam aus Nürnberg und die andere aus Augsburg. Sie führten nach der Brücke weiter nach Thüringen bzw. nach Osten. Die Brücke gehörte zur alten Stadtbefestigung Plauens und überquert mit einer Länge von 75 Metern und einer Breite von sieben Metern die Elster und den Mühlgraben. Die Brücke besteht aus sechs steinernen Bögen und besaß früher zwei Turmaufbauten an den Enden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden diese Turmaufbauten abgerissen. 1888 wurde die Brücke nach einem Umbau, bei dem sie mit Stahlverstrebungen verstärkt wurde, neu geweiht und erhielt dabei den Namen „König-Albert-Brücke“. Am 15.November 1894 wurde die Straßenbahnstrecke, die zunächst eingleisig über die Brücke führte, eröffnet. Ab 28. November 1903 fuhr die Straßenbahn zweigleisig. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges wurde die Südseite der Brücke durch einen Bombentreffer stark beschädigt. Nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut und 1949 in „Dr.-Wilhelm-Kültz-Brücke“ umbenannt. Nachdem der Straßen(bahn)verkehr drastisch zugenommen hatte, wurde in den 1970er Jahren eine neue Brücke über die Elster errichtet, die im November 1973 für den Verkehr freigegeben wurde. Nach der Rekonstruktion 1984 wurde die alte Elsterbrücke nur noch als Fußgängerbrücke freigegeben. 1986 wurde die Nachbildung einer Postmeilensäule am südlichen Ende der Brücke aufgestellt, die an die Bedeutung der Brücke für den Handel erinnern soll. Seit 1991 trägt die Brücke den Namen „Alte Elsterbrücke“ Zwischen 2006 und 2007 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, die mit der Weihe am 15. August 2007 abgeschlossen wurden.

Elster-Radweg

Die Strecke des Elster-Radwegs führt größtenteils entlang des Ufers. Die Beschaffenheit des Weges ist dabei sehr unterschiedlich. Teilweise ist der Ausbau auch noch nicht abgeschlossen. Auf einer Länge von rund 260 km führt er von Aš, durch das Vogtland, über das Thüringer Schiefergebirge, bis hin zur Leipziger Tieflandsbucht und endet in Halle (Saale).

Der Beginn (ab Aš) zeichnet sich durch bergige Abschnitte aus und ist dadurch für erfahrene Tourenradler geeignet. Ab Gera talwärts kann die Route auch gut von Unerfahrenen und Familien mit Kindern befahren werden. Besonders praktisch ist hierbei die Anreise mit der Vogtlandbahn. Da die Route größtenteils entlang der Bahnstrecke Eger-Plauen und der Elstertalbahn führt ist man sehr flexibel bei der Etappenplanung. Die Züge verkehren im Ein- bzw. Zweistundentakt, so dass man jederzeit die Tour beenden und mit dem Zug nach Hause fahren kann.

Teilweise parallel zum Radweg verlaufen auch diverse Wanderwege.

Elster-Saale-Kanal

Der Elster-Saale-Kanal ist ein nie fertiggestelltes Kanalprojekt, welches die Stadt Leipzig an das Binnenschifffahrtsnetz anbinden sollte. Der Kanal sollte die Saale mit dem Lindenauer Hafen am heutigen Industriegebiet Leipzig-West verbinden, welcher wiederum über den etwa drei Kilometer langen Karl-Heine-Kanal eine Verbindung zur Weißen Elster gehabt hätte. Alle drei Projekte wurden begonnen und teilweise fertiggestellt, jedoch nie miteinander verbunden.

Elstergebirge

Die Weiße Elster in Greiz
Blick vom Hohen Ries auf die Weiße Elster, oberhalb der „Bretmühle-Brücke“ bei Neumühle/Elster

Im Bereich des oberen Flusslaufes wurde das Elstergebirge nach der Weißen Elster benannt. Es erstreckt sich über Gebiete des sächsischen und böhmischen Vogtlandes.

Siehe auch