Infrarotfotografie

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Die Infrarotfotografie beschäftigt sich mit der Herstellung von Bildern Fotografie unter Ausnutzung von Lichtwellenlängen, die länger als jene des sichtbaren Lichtes (Infrarotstrahlung) sind. Dabei kann unterschieden werden in

  • Thermisches Infrarot, siehe Thermographie und
  • Infrarotstrahlung knapp unterhalb des sichtbaren Bereiches (Wellenlänge ca. 780 Nanometer)

Im Folgenden wird nur auf die fotografische Ausnutzung der Infrarotstrahlung knapp unterhalb des sichtbaren Bereiches eingegangen.

Es wird auf folgende Effekte abgezielt:

  • Diese Wellenlängen werden in geringerem Ausmass als das sichtbare Licht durch Dunst und Luftverunreinigungen gestreut, die Erkennbarkeit von Objekten trotz derartiger Sichtbeeinträchtigungen ist daher im infraroten Bereich besser als in jenem des sichtbaren Lichtes;
  • die fotografierten Gegenstände weisen in diesen Bereichen andere Reflektionseingenschaften als das sichtbare Licht auf, damit können spezifische Materialeigenschaften erkannt werden (z.B. Erkundung geschädigter Wälder);
  • Die Infrarotstrahlung ist für das menschliche Auge unsichtbar, versteckte Aufnahmen mit nicht wahrnehmbarer künstlicher Beleuchtung sind möglich (Überwachung, Sicherheitsdienste, Militär, Naturbeobachtungen)

Die Aufnahme kann sowohl durch konventionelles Filmmaterial als auch durch digitale Sensoren erfolgen. Filme werden angeboten als:

  • Schwarz-Weiss Filme, die im infraroten Bereich mehr oder weniger sensibel sind. Das sichtbare Licht wird durch Kamerafilter gänzlich oder zum Großteil (Rotfilter) ausgeschalten. Typischer Effekt ist ein extrem dunkel abgebildeter Himmel und eine Weißfärbung der Blätter.
  • Farbfilme, deren Farbwiedergabe "falsche Farben" aufweist, dass heißt die abgebildeten Farben entsprechen nicht der Wahrnehmung des menschlichen Auges sondern es werden die infraroten Bereiche in jene des sichtbaren Lichtes "übersetzt". Einsatz finden derartige Materialen neben dem künstlerischen Bereich bei Luftbildaufnahmen z.B. zur Waldschadenskartierung.

Die Sensoren moderner Digitalkameras sind grundsätzlich für infrarotes Licht empfindlich. Da dieses jedoch die Abbildungsleistung im sichtbaren Bereich stören könnte, werden zumeist für den Benutzer nicht entfernbare Filter zur Blockierung dieser Wellenlängen in die Kameras eingebaut. Unter Umständen reicht die Restempflichkeit im infraroten Bereich bei völliger Ausfilterung des sichtbaren Lichtes für Infrarotaufnahmen mit digitalen Kameras. Einige Kameramodelle bieten zudem einen "Night-Shot-Modus", der auch auf Infrarot basiert und bei dem der kamerainterne Infrarotfilter ausgeschwenkt wird und daher nicht blockiert.