Alexander Gallus (Historiker)

deutscher Historiker und Hochschullehrer

Alexander Gallus (* 21. März 1972 in West-Berlin[1]) ist ein deutscher Historiker und Politikwissenschaftler. Sein Interesse gilt insbesondere der Zeit- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.

Leben und Wirken

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Gallus wurde in Berlin-Wilmersdorf geboren und studierte zwischen 1991 und 1994 Geschichte, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und der University of Oxford, an der er ein Master-Studium absolvierte. Anschließend war er von 1995 bis 1998 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und wurde 1999 bei Eckhard Jesse an der Technischen Universität Chemnitz zum „Dr. phil.“ promoviert.

Seit 1998 arbeitete Gallus als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Assistent am Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz, ehe er 2006 einem Ruf der Universität Rostock auf eine Juniorprofessur für Zeitgeschichte und Geschichte des politischen Denkens folgte. Parallel dazu habilitierte sich Gallus 2011 an der TU Chemnitz und erhielt die Doppel-Venia Legendi für die Fächer Politikwissenschaft sowie Neuere und Neueste Geschichte. Seit dem Sommersemester 2012 war er an der Universität Rostock beurlaubt und vertrat die Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Chemnitz. Seit dem Wintersemester 2013 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Chemnitz.

Alexander Gallus setzt sich für eine Wiederannäherung von Geschichts- und Politikwissenschaft ein. Dabei gehört er zu den Vertretern einer (zeit-)historisch informierten und kontextualisierten „Intellectual History“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u. a.: Intellektuelle und Politik, das politische Denken im 20. Jahrhundert, Denkmodelle eines „dritten Weges“, Öffentlichkeit und öffentliche Meinung, die Ideengeschichte der Bundesrepublik, Wechselbeziehungen von Wissensgesellschaft und Ideologiezeitalter sowie Revolutionen in Theorie und Geschichte.

Seit 2009 ist er Mitherausgeber des Jahrbuch Extremismus & Demokratie, seit 2014 zudem der ebenfalls im Nomos-Verlag veröffentlichten Schriftenreihe „Revolutionen in Geschichte und Gegenwart“ (zusammen mit Andreas Fahrmeir und Klaus Schlichte). Er ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Forschungsstelle Weimarer Republik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Buddenbrookhauses in Lübeck. Außerdem gehört er dem Auswahlausschuss der deutsch-amerikanischen Fulbright-Kommission an. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat des Vereins Weimarer Republik zum Haus der Weimarer Republik an.[2] Seit 2019 ist er Mitglied im Kuratorium der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung.

Im Jahr 2016 gab er die bis dahin unter Verschluss gehaltenen Akten der Studienstiftung des deutschen Volkes der ehemaligen Stipendiaten Ulrike Meinhof, Horst Mahler und Gudrun Ensslin heraus. DIE ZEIT zählte diese Edition zu den wichtigsten Publikationen des Bücherherbstes 2016.[3]

Schriften (Auswahl)

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Monografien

  • Öffentliche Meinung und Demoskopie. Leske und Budrich, Opladen 1998, ISBN 3-8100-2063-X.
  • Die Neutralisten. Verfechter eines vereinten Deutschland zwischen Ost und West (1945–1990). 2. Auflage. Droste, Düsseldorf 2006, ISBN 978-3-7700-5273-8.
  • Heimat Weltbühne. Eine Intellektuellengeschichte im 20. Jahrhundert. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1117-6.
  • Intellektuelle in ihrer Zeit. Geistesarbeiter und Geistesgeschichte im 20. Jahrhundert, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2022, ISBN 978-3-86393-140-7.

Herausgeberschaften

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Einzelnachweise

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  1. Universität Rostock: Gallus, Alexander.
  2. Haus der Weimarer Republik • Haus der Weimarer Republik. Weimarer Republik e. V., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2019; abgerufen am 29. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hdwr.de
  3. Leseempfehlungen: Die wichtigsten Bücher des Herbstes. In: Die Zeit. 18. Oktober 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 15. November 2017]).