Arabisches Reiterfleisch

Fleischgericht von Fernsehkoch Clemens Wilmenrod aus den 1950er Jahren

Arabisches Reiterfleisch ist ein schnell zubereitetes Fleischgericht aus den 1950er-Jahren, das unter dieser Fantasiebezeichnung erstmals von dem Schauspieler und ersten deutschen Fernsehkoch Clemens Wilmenrod in einer seiner Kochsendungen vorgestellt wurde.

In seinem einige Jahre danach erschienenen Buch Wie in Abrahams Schoß schrieb Wilmenrod über die angebliche Herkunft des Gerichts unter anderem Folgendes:

„An der Mündung des Hundeflusses rasteten […] die Karawanen. Hier stehen die Pferde, es liegen die Kamele herum, die Feuer lohen, in den Pfannen brutzelt es. Ich hatte das Glück, zu einem Imbiß eingeladen zu werden, dessen Rezept ich im Fernsehen brachte und das einer der größten Schlager wurde.“

Clemens Wilmenrod: Wie in Abrahams Schoß. Hoffmann und Campe (1958)

Die klangvolle Bezeichnung ist eine reine Erfindung und stellt aus heutiger Sicht eine durch die verwendeten Grundprodukte und Gewürze in keiner Weise gerechtfertigte Übertreibung dar, handelt es sich doch lediglich um ein mit wenigen Zutaten angereichertes Fleischbrät. Es gehörte jedoch zum Stil Wilmenrods, durch exotische Namensgebung und umrahmende, zumeist frei erfundene Reisegeschichten dem Fernsehpublikum im Nachkriegsdeutschland einen Hauch von Fernweh zu vermitteln.[1][2]

Das „Reiterfleisch“ besteht aus gemischtem Hackfleisch, das zusammen mit gehackten Gewürzgurken, Äpfeln, Eiern, Meerrettich, Tomatenmark und Schmand in einer Pfanne geschmort wird. Während des Schmorens wird die Masse ständig gerührt, sodass eine lockere Konsistenz entsteht. Angerichtet wird das Reiterfleisch mit Kartoffeln auf einem Ring aus grünen Bohnen oder Kopfsalat.

Literatur

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  • Clemens Wilmenrod: Wie in Abrahams Schoß. Brevier für Weltenbummler und Feinschmecker. Mit 42 Zeichnungen von Armin Schäffer. Hoffmann und Campe, Hamburg 1958, DNB 455687307, S. 179 ff.

Einzelnachweise

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  1. Von Telemann: Durch die Wüste. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1959, S. 57 (online24. Juni 1959).
  2. Matthias Heine: Fantast am Kochtopf. Die Welt, 23. November 2009, abgerufen am 25. April 2021.