Der Dallara Bms 189 war ein Formel-1-Fahrzeug, das von dem italienischen Rennwagenhersteller Dallara konstruiert und von dem Team BMS Scuderia Italia in der Formel-1-Weltmeisterschaft 1989 eingesetzt wurde. Es war das erste Auto, mit dem das Team Weltmeisterschaftspunkte erreichte.

Der Dallara Bms 189 mit Andrea De Cesaris am Steuer Großen Preis von Belgien 1989

Hintergrund

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Der in Brescia ansässige Rennstall BMS Italia debütierte 1988 in der Formel 1. Da das Team – anders als die meisten anderen Rennställe[1] – keine eigene Entwicklungsabteilung hatte, ließ sich BMS die Fahrzeuge seit 1988 von dem selbständigen Rennwagenhersteller Dallara konstruieren. Die Allianz mit Dallara dauerte bis 1992 an.

Verantwortliche Konstrukteure des Bms 189 waren Gianpaolo Dallara und Marco Tolentino, der in der vergangenen Saison für das italienische Team EuroBrun Racing tätig gewesen war. Der Bms 189 wurde als schlankes und elegantes Auto beschrieben.[2] In einigen Details orientierte sich Gianpaolo Dallara nach eigenem Bekunden an dem March 881 und an dem Benetton B188[3], die im Vorjahr für Benetton 39 bzw. für March 22 Weltmeisterschaftspunkte eingefahren hatten.

Die Konstruktion des Monocoque und der Radaufhängung ähnelte der des Vorgängermodells Dallara F188.[2] Das Auto hatte vorn und hinten Zugstreben.[4] Es erfuhr im Laufe des Jahres nur wenige Änderungen. Sie beschränkten sich weitgehend auf Modifikationen der Front- und Heckflügel.[5]

Als Antrieb diente ein 3,5 Liter großer Achtzylindermotor vom Typ Cosworth DFR, der in der Schweiz bei Heini Mader Racing Components vorbereitet wurde.[6]

Renneinsätze

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Anders als im Jahr zuvor, setzte die Scuderia Italia wie nahezu jedes der 20 gemeldeten Teams[7] 1989 zwei Fahrzeuge ein. Fahrer waren Alex Caffi, der bereits in der Debütsaison für das italienische Team angetreten war, sowie Andrea de Cesaris, der 1988 den Rial ARC1 gefahren war. Das Auto von de Cesaris war von der Vorqualifikation befreit, Caffi hingegen unterlag in der ersten Saisonhälfte der Vorqualifikation, an der er zweimal scheiterte. Ironischerweise sorgte allerdings Caffi beim Großen Preis von Frankreich für de Cesaris' einzige Nichtqualifikation der Saison, als er sich knapp vor diesem auf den 26. und letzten Startplatz qualifizieren konnte.

Caffi kam beim Großen Preis von Monaco als Vierter ins Ziel und fuhr damit die ersten Weltmeisterschaftspunkte für das italienische Team ein. De Cesaris erreichte vier Wochen später beim Großen Preis von Kanada sogar den dritten Platz. Zusammen mit einem sechsten Platz Caffis auf der gleichen Strecke ergaben sich daraus für die Scuderia Italia insgesamt acht Weltmeisterschaftspunkte, sodass sie ihre zweite Saison auf Platz acht der Konstrukteurswertung abschloss. Dieses Ergebnis konnte zwar 1991 noch einmal erreicht werden; eine bessere Positionierung erreichte das Team in seiner sechs Jahre dauernden Geschichte allerdings nicht.

Resultate

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Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1989                                 8 8.
Italien  Alex Caffi 21 DNPQ 7 4 13 DNF 6 DNF DNPQ DNF 7 DNF 11 DNF DNF 9 DNF
Italien  Andrea de Cesaris 22 13 10 13 DNF 8 3 DNQ DNF 7 DNF 11 DNF DNF 7 10 DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Literatur

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  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, 1. Auflage Stuttgart (Motorbuch Verlag) 1993
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. 1. Auflage, Stuttgart 1997.
  • Mathias Brunner: Im Einfachen liegt das Geniale. Vorstellung des Dallara Bms 189 in: Motorsport aktuell, Heft 7/1989, S. 3.
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Commons: Dallara Bms 189 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die zweite Ausnahme war das französische Larrousse-Team, das seine Rennwagen in Großbritannien von Lola Cars entwickeln ließ.
  2. a b Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, S. 74.
  3. Motorsport Aktuell, Heft 7/1989, S: 3.
  4. Motorsport Aktuell, Heft 7/1989, S. 3.
  5. Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906-2001, S. 70.
  6. Übersicht über die in der Formel 1 verwendeten Triebwerke und die Tuningbetriebe auf der Internetseite forix.autosport.com (abgerufen am 16. August 2012).
  7. Eine Ausnahme war lediglich EuroBrun Racing.