Joseph Fratrel

französischer, Maler, Radierer und Kupferstecher

Joseph Fratrel d. Ä. (* 1727 in Épinal, Frankreich; † 15. Mai 1783 in Mannheim) war ein französischer Maler, Radierer und Kupferstecher.

Joseph Fratrel, Apotheose des Kurfürsten Karl Theodor, Radierung, 1779
Johann Gerhard Huck, gestochen in Schabkunst, von Joseph Fratrel, 1780

Leben und Werk

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Joseph Fratrel, 1727 geboren zu Epinal (einige Quellen sagen 1730), studierte Jura und wurde Parlaments-Advokat im Herzogtum Lothringen. Da er stark stammelte, war er für diese Tätigkeit ungeeignet und musste sie aufgeben.

Schon zuvor hatte er sich von einem Mönch in die Miniaturmalerei einführen lassen und erlernte diese nun fachmännisch bei Pierre Antoine Baudouin (1723–1769) in Paris.

Stanislaus I. Leszczyński, Herzog von Lothringen, engagierte Fratrel als Hofmaler in seiner Residenz, Schloss Lunéville. Nach dessen Tod, 1766, wechselte er an den kurpfälzischen Hof nach Mannheim, wo ihn Kurfürst Karl Theodor zum Professor an der dortigen Kunstakademie berief. Dort fing er auch an in einer neuartigen Öl- und Wachsmischung zu malen, nach einem Enkaustikverfahren das der in Mannheim ansässige Baron Charles von Taubenheim entwickelt hatte.[1][2]

Fratrel bildete sich in Mannheim überdies bei dem renommierten Kupferstecher Egid Verhelst weiter. Danach schuf er eines seiner bekanntesten Werke, die Radierung Apotheose des Kurfürsten Carl Theodor, 1777 [s. Daubicourt II, S. 196, Nr. 11 I (v. II)].

Fratrel starb 1783 als Hofmaler in Mannheim und gilt als einer der namhaften Künstler am kurpfälzischen Hof. Die Stadt Mannheim benannte eine Straße nach ihm.

  • La cire alliée avec l’huile, ou la peinture à l’huile-cire trouvée à Manheim par M. Charles Baron de Taubenheim. Acad. Électorale, Manheim 1770 urn:nbn:de:hbz:061:1-116948.

Literatur

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  • Johann Christian von Mannlich: Beschreibung der Churpfalzbaierischen Gemälde-Sammlungen zu München. Band 1, München 1805, S. 174–175 (books.google.de).
  • Friedrich Mueller: Die Künstler aller Zeiten und Völker. 2. Band, Stuttgart 1860, S. 114 (books.google.de).
  • Joseph Heller: Handbuch für Kupferstichsammler, Band 1, 1870, S. 524 (books.google.de).
  • Ulrich Haussmann: Joseph Fratrel d. Ä.: Cora, Joseph Fratrel d. Ä.: Flucht nach Ägypten. In: Rolf Bothe, Ulrich Haussmann (Hrsg.): Goethes „Bildergalerie“. Die Anfänge der Kunstsammlungen zu Weimar. G-und-H-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-931768-66-X, S. 175–176, 182. (Im Blickfeld der Goethezeit; Sonderband. Sandstein, Dresden und G-und-H Verlag Berlin).
  • Friedrich von Schaden: Ueber einige Mahlereyen des Herrn Fratrel, Churfürstl Hofmahlers zu Manheim. In: Christoph Martin Wieland (Hrsg.): Der Teutsche Merkur. Band 36, Weimar 1781, S. 254–261.
  • Wolfgang Kunz: Joseph Fratrel und seine Apotheose an Kurfürst Carl Theodor, in: Mannheimer Geschichtsblätter 45–46 / 2023, ISBN 978-3-95505-441-0, S. 35–52
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Commons: Joseph Fratrel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Webseite zu Joseph Fratrel und seiner Enkaustikmalerei (Memento vom 27. November 2010 im Internet Archive)
  2. Die enkaustische Malerei …: Ein Lehr- und Handbuch für Künstler und Kunstfreunde. S. 20 (books.google.de Zum Enkaustikverfahren Baron von Taubenheims).