Medjerda

Fluss in Tunesien und Algerien

Der Medjerda (arabisch مجردة Medscherda, DMG Maǧarda, in der Antike Bagradas) ist mit 485 km Tunesiens längster Fluss, der das ganze Jahr über Wasser führt.[3]

Medjerda
Medjerda bei Testour

Medjerda bei Testour

Daten
Lage Algerien Algerien und
Tunesien Tunesien
Flusssystem Medjerda
Quelle in der algerischen Provinz Souk Ahras
36° 19′ 12″ N, 8° 8′ 38″ O
Mündung südlich Kalâat el-Andalous in den Golf von TunisKoordinaten: 37° 0′ 44″ N, 10° 11′ 31″ O
37° 0′ 44″ N, 10° 11′ 31″ O
Mündungshöhe m

Länge 485 km[1]
Einzugsgebiet 23.700 km²[1]
Abfluss am Pegel Medjez el Bab[2]
AEo: 21.185 km²
NNQ (Min. Monat Ø)
MNQ 1953–1975
MQ 1953–1975
Mq 1953–1975
MHQ 1953–1975
HHQ (Max. Monat Ø)
2,7 m³/s
9 m³/s
28,9 m³/s
1,4 l/(s km²)
59,2 m³/s
446 m³/s
Linke Nebenflüsse Rarai, Bou Heurtma, Kasseb, Beja
Rechte Nebenflüsse Mliz, Mellegue, Tessa, Siliana
Durchflossene Stauseen Barrage Sidi Salem
Das Einzugsgebiet des Medjerda

Das Einzugsgebiet des Medjerda

Medjerda bei Medjez el-Bab (1947)

Medjerda bei Medjez el-Bab (1947)

Der Medjerda entspringt im nordöstlichen Algerien und durchfließt bei Ghardimaou die algerisch-tunesische Grenze. Von dort strömt er entlang einer Strecke über Jendouba, Bou Salem, südlich von Beja, Medjez el-Bab und Utica ins Mittelmeer.

Der Medjerda speist mehr als die Hälfte der landesweiten Wasserversorgung Tunesiens. Darüber hinaus liegt das landwirtschaftlich ertragreichste Gebiet Tunesiens im Medjerda-Tal.[4]

Hydrometrie

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Die Durchflussmenge des Medjerda wurde an der hydrologischen Station Medjez el Bab bei dem größten Teil des Einzugsgebietes, über die Jahre 1953 bis 1975 gemittelt, gemessen (in m³/s).[2]

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Einzugsgebietaufteilung

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Das Einzugsgebiet des Medjerda teilt sich auf Tunesien und Algerien auf. In der folgenden Tabelle sind die Anteile der einzelnen Nebenflüsse zu dem jeweiligen Land aufgelistet.

Einzugsgebiet Quadratkilometer in Tunesien Quadratkilometer Algerien Quadratkilometer gesamt[5]
Chafrou 610 0 610
Lahmar 530 0 530
Siliana 2190 0 2190
Khalled 470 0 470
Zerga 220 0 220
Beja 340 0 340
Kasseb 280 0 280
Bou Heurtma 610 0 610
Tessa 2420 0 2420
Mellegue 4430 6360 10.790
Rarai 310 40 350
Weitere 3420 1470 4890
Medjerda gesamt 15.830 (67 %) 7870 (33 %) 23.700 (100 %)

Geschichte

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Im Jahre 255 v. Chr. fand am rechten Flussufer die Schlacht am Bagradas während des Ersten Punischen Krieges statt.

2007 wurden die Lagune von Ghar el-Melh und das angrenzende Delta des Medjerda in die Liste der Ramsar-Stätten aufgenommen und damit als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel anerkannt.[6][7]

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Commons: Medjerda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Modélisation de la gestion des ressources en eau de surface du bassin Transfrontalier Tuniso-Algérien de la Medjerda sous l'environnement de calcul WEAP
  2. a b Monograbhies Hydrologiques Orstom N°6 - Le Bassin de la Mejerdah
  3. Anja Schliebitz, Jochen Klinckmüller, Achim Bourmer, Reinhard Zakrezewski Tunesien
  4. Medjerda in wissen.de (Memento des Originals vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wissen.de
  5. Etude Sur la Gestion Intégrée du Bassin Axée Sur la Régulation des Inondations dans le Bassin de la Medjerda en République Tunisienne. Abgerufen am 26. März 2022 (französisch).
  6. The List of Wetlands of International Importance auf ramsar.org, abgerufen am 3. August 2024 (pdf)
  7. Sarah Mersch: Auf Sand: Wie das Mittelmeer in Tunesiens einzigartigem Agrarsystem Ramli die Bewässerung sichert auf riffreporter.de, abgerufen am 3. August 2024