Panschwitz-Kuckau

Gemeinde im Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland

Panschwitz-Kuckau, obersorbisch Pančicy-Kukow/?, ist eine Gemeinde in der Oberlausitz im sächsischen Landkreis Bautzen. Die Gemeinde im sorbischen Siedlungsgebiet liegt etwa 12 km von der Stadt Kamenz entfernt. Sie hat 2200 Einwohner, von denen etwa die Hälfte im Ort Panschwitz-Kuckau selbst leben. Im Jahre 2001 waren 50,7 % der Einwohner des Sorbischen mächtig.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Panschwitz-Kuckau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Panschwitz-Kuckau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 14′ N, 14° 12′ OKoordinaten: 51° 14′ N, 14° 12′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Verwaltungsverband: Am Klosterwasser
Höhe: 190 m ü. NHN
Fläche: 23,35 km2
Einwohner: 2056 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01920
Vorwahl: 035796
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 440
Gemeindegliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Elstraer Str. 3
01920 Panschwitz-Kuckau
Website: www.panschwitz-kuckau.de
Bürgermeister: Markus Kreuz (CDU)
Lage der Gemeinde Panschwitz-Kuckau im Landkreis Bautzen
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Karte
Ortsteil Kuckau mit Kloster St. Marienstern
Panschwitz-Kuckau aus Richtung Ostro
Luftbild des Ortes und des Klosters

Geografie

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Der Ort liegt zwischen 165 und 185 Metern ü. NN im sogenannten „Oberland(Horjany) der ehemaligen Klosterpflege St. Marienstern. Durch Panschwitz-Kuckau fließt das Klosterwasser, ein Nebengewässer der Schwarzen Elster. Es trennt die historischen Ortsteile Panschwitz und Kuckau.

Ortsgliederung

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Panschwitz-Kuckau ist 1957 aus den bis dahin eigenständigen Orten Panschwitz und Kuckau entstanden. Es hat folgende Ortsteile:

Bevölkerung und Sprache

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Laut der Volkszählung von 2011 waren zu diesem Zeitpunkt von 2.141 Einwohnern 1.662 römisch-katholisch (77,6 %), 201 evangelisch (9,4 %) und 278 gehörten einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an (13 %).[4]

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 163 für Panschwitz und 345 für Kuckau. Der sorbische Bevölkerungsanteil lag bei 82 bzw. 97 %.[5] Ernst Tschernik zählte 1956 in der Gemeinde Panschwitz einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von 85 und in Kuckau (mit Schweinerden) von 84,8 %.[6]

Gemeinderat

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Der Gemeinderat von Panschwitz-Kuckau besteht momentan aus zwölf Mitgliedern, darunter eine Frau. Die Kommunalwahl 2019 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften 2024[7] 2019[8] 2014[9] 2009
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 53,6 7 54,9 7 53,5 7 48,9 5
Freie Sorbische Wählervereinigung (FSWV) 46,4 5 45,1 5 46,5 5 51,1 7
gesamt 100,0 12 100,0 12 100,0 12 100,0 12
Wahlbeteiligung 75,4 % 73,3 % 61,2 % 56,6 %

Eine zum 1. Juli 2011 angestrebte Gemeindefusion mit dem benachbarten Crostwitz scheiterte an Meinungsverschiedenheiten der Gemeinderäte, u. a. die Tagungssprache des Rates betreffend.

Bürgermeister

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Bürgermeister ist seit 2014 Markus Kreuz (CDU).

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2021 Markus Kreuz CDU 89,1
2014 84,5
2011 Andreas Mickel
(Handrij Mikela)
CDU/FSWV 81,0
2008 Franz Petasch
(Franc Pjetaš)
CDU 91,4
2001 97,7

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Das Kloster St. Marienstern

Geprägt ist der Ort durch das Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern, das seit seiner Gründung 1248 bis heute in seiner ursprünglichen Bestimmung besteht. Alljährlich zu Ostern zieht Panschwitz-Kuckau zudem zahlreiche Besucher an, wenn die traditionellen Osterreiter um den Klosterhof reiten. Überall im Dorf und an den Wegen der umliegenden Landschaft zeugen Kreuze und Betsäulen vom tief verwurzelten katholischen Glauben in diesem Teil der sorbischen Oberlausitz.

Im Ortsteil Ostro befindet sich eine sehr gut erhaltene Burgwallanlage (die „Ostroer Schanze“), die der slawischen Dorfbevölkerung zu Zeiten der Deutschen Ostsiedlung als Fluchtburg diente. Der Ortsteil Schweinerden, u. a. mit einer großen ehem. Poststation aus dem 18. Jahrhundert im Zuge der Via Regia, steht vollständig unter Denkmalschutz. Der für diese Gegend ursprünglich typische Rundling ist hier besonders gut erhalten.

Durch Panschwitz-Kuckau verläuft auf dem Weg von Nebelschütz nach Crostwitz der Radwanderweg „Auf den Spuren des Krabat“. Auch der wieder belebte Ökumenische Pilgerweg[10] führt auf der Strecke von Görlitz nach Vacha durch die Ortschaft. Im Kloster gibt es eine Pilgerherberge. Der Ćišinski-Pfad durch die Gemeinde erinnert an mehreren Stationen an den sorbischen Dichter und Geistlichen Jakub Bart-Ćišinski.

In der Liste der Kulturdenkmale in Panschwitz-Kuckau sind die Kulturdenkmale aufgeführt.

Naturschutz

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Die Gemeinde verfügt über die sorbische Grundschule „Šula Ćišinskeho“. Die benachbarte Oberschule wurde trotz heftiger Proteste als eine von fünf verbleibenden sorbischen Schulen dieses Typs 2007 geschlossen. Auf dem Klostergelände befindet sich eine kleine Förderschule (G).

Persönlichkeiten

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  • Nikolaus Trutz (Mikławš Truc; 1839–1917), Wagenbauer und Unternehmer (Karosseriefabrik N. Trutz), in Kuckau geboren
  • Jakub Bart-Ćišinski (1856–1909), sorbischer Dichter, in Kuckau geboren
  • Mikławš Andricki (1871–1908), sorbischer Schriftsteller, in Panschwitz geboren
  • Alexander Reiner (1885–1960), Zahnarzt, SS-Führer, Lagerkommandant des KZ Columbia und des KZ Sachsenburg, in Panschwitz geboren
  • Stanislaw Tillich (* 1959), Politiker (CDU), sächsischer Ministerpräsident (2008–17), lebte lange in Panschwitz-Kuckau
  • Bogna Koreng (Bogna Korjeńkowa; * 1965), sorbische Fernsehjournalistin, lebt in Panschwitz-Kuckau
  • Martin Wetzlich (Měrćin Weclich; * 1957), sorbischer Komponist und Musikproduzent, lebt in Panschwitz-Kuckau
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Commons: Panschwitz-Kuckau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Walde, Martin: Demographisch-statistische Betrachtungen im Gemeindeverband „Am Klosterwasser“. In: Lětopis 51 (2004), Heft 1
  3. Stand: 31. Dezember 2020; Angaben von am-klosterwasser.de (Memento des Originals vom 19. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/am-klosterwasser.de
  4. Zensusdatenbank auf zensus2011.de
  5. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 99.
  6. Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 251.
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 14. August 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 14. August 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 14. August 2024.
  10. Ökumenischer Pilgerweg