Vertrag von Kjachta (1915)

Völkerrechtlicher Vertrag zwischen der Mongolei, Russland und China

Der Vertrag von Kjachta von 1915 (auch Vertrag von Kiachta) war ein Vertrag zwischen der autonomen Äußeren Mongolei, dem Russischen Kaiserreich und der Republik China. Er wurde am 25. Mai 1915 in der russischen Grenzstadt Kjachta geschlossen.

Kurz vor dem Ende der Qing-Dynastie gelang es dem 8. Jebtsundamba (Herrschertitel: Boghdo Gegen), sich am 30. Dezember 1911 zum Staatsoberhaupt einer autonomen Äußeren Mongolei aufzuschwingen. Das Gebiet hatte 276 Jahre lang als nördliches Randgebiet zum Chinesischen Kaiserreich gehört. Sein Ziel war nun, durch geschicktes Balancieren der Interessen der beiden übermächtigen Nachbarn Russland und China die Unabhängigkeit des Gebiets in internationalen Verträgen zu sichern.

Das Ziel des Boghdo Gegen, eine wirkliche Autonomie von Russland und China zu erlangen, wurde nicht erreicht. Auf der Konferenz wurde folgendes festgelegt:

  • Die Äußere Mongolei erkennt die Oberhoheit Chinas an.
  • China und Russland erkennen die Autonomie der Äußeren Mongolei an.
  • Die Äußere Mongolei ist ein Teil des chinesischen Territoriums.
  • Die Äußere Mongolei schließt mit ausländischen Mächten keine Verträge über politische oder territoriale Belange ab (Handelsverträge waren z. B. möglich).

Die Autonomie der Äußeren Mongolei sollte nicht lange andauern. Nach der Oktoberrevolution in Russland im Jahr 1917 fiel Russland als Schutzmacht und Gegengewicht zu China aus, das im September 1918 die ersten Truppen in die Äußere Mongolei schickte, um dann im Oktober/November unter General Xu Shuzheng endgültig einzumarschieren. Am 17. November 1919 unterzeichneten 16 Regierungsvertreter der Autonomen Mongolei ein Schreiben, das den Verzicht der Äußeren Mongolei auf Autonomie beinhaltete. Der erste Versuch der Äußeren Mongolei, einen unabhängigen Staat zu gründen, war gescheitert.

Siehe auch

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Literatur

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  • Peter C. Perdue: China marches west. The Qing conquest of Central Eurasia. Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 2005, ISBN 0-674-01684-X.
  • Julianna Peresvetova: Sino-Soviet Amur Conflict (= ICE Case Studies 33). American University, Washington DC Januar 1998, abgerufen am 14. Juni 2012.
  • Eric Widmer: The Russian Ecclesiastical Mission in Peking During the Eighteenth Century (= Harvard East Asian Monographs. Vol. 69). Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 1976, ISBN 0-674-78129-5.