Fichous-Riumayou

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Fichous-Riumayou
Fichous-Riumayou (Frankreich)
Fichous-Riumayou (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 29′ N, 0° 27′ WKoordinaten: 43° 29′ N, 0° 27′ W
Höhe 120–250 m
Fläche 6,41 km²
Einwohner 194 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 64410
INSEE-Code

Pfarrkirche Saint-Girons von Fichous-Riumayou

Fichous-Riumayou [fiʃus ʁjymaju] ist eine französische Gemeinde mit 194 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arzacq-Arraziguet).

Die Einwohner werden Fichousais und Fichousaises genannt.[1]

Fichous-Riumayou liegt auf einer Hochfläche ca. 25 km nördlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Fichous-Riumayou von den Nachbargemeinden:

Garos Louvigny Mialos
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Larreule Lonçon

Fichous-Riumayou liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Zwei Nebenflüsse des Luy de France, der Riumayou und die Rance, durchqueren das Gemeindegebiet.[2]

Die erstmalige Erwähnung von Fichous erfolgte im 12. Jahrhundert, zur gleichen Zeit wurde die romanische Kirche errichtet. Das Dorf entwickelte sich schrittweise und wurde ein wichtiger Wallfahrtsort zu Ehren des heiligen Lupus, um Heilung bei Hautkrankheiten wie z. B. Lepra zu erbitten. Der Standort der Kirche und des Friedhofs auf einer erhöhten rechteckigen Fläche lässt auf eine Befestigung im Mittelalter schließen. In diesem Fall existierte sicherlich auch eine Burg, die von einer Ringmauer umgeben war, hinter der die Bevölkerung Schutz suchen konnte im Fall eines Angriffs. Bis zur Schaffung des Départements Basses Pyrénées während der Französischen Revolution gehörte Fichous zur Chalosse, ein Gebiet, das zur Gascogne, heute zum Département Landes, gehört. Lehnsherr von Riuamayou hingegen war der Vasall des Vicomtes von Béarn. Bei einem Zensus im Béarn im Jahr 1385 wurden in Riuamayou 14 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf zur Bailliage von Garos gehört.[3][4]

Als 1792 die neuen Pfarrbezirke zugeschnitten wurden, wurde Fichous zur Pfarrgemeinde erhoben, mit einer Außenstelle in Larreule und einem Oratorium in Lonçon. Die Gemeinde Riumayou besaß zu keiner Zeit ein eigenes Gotteshaus.[5]

Am 22. März 1842 haben sich die Gemeinden Fichous und Riumayou zur heutigen Gemeinde Fichous-Riumayou zusammengeschlossen.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Fichous waren:

  • Fixoos (12. Jahrhundert, laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn),
  • Fixos (1513, Notare von Garos),
  • Fixous (1675, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Fichoux (1750, Karte von Cassini),
  • Fichoux (1793, Notice Communale) und
  • Fichons und Fichous (1801, Bulletin des Lois).[4][6][7]

Toponyme und Erwähnungen von Riumayou waren:

  • Arrimaior und Arimaioo (1385 bzw. 12. Jahrhundert, Zensus im Béarn),
  • Arriu-Mayor (1487, Manuskripte des 15. und 16. Jahrhunderts),
  • Riumayor (1513, Notare von Garos),
  • Arriu-Mayoo und Riumayour (1546 bzw. 1675, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Rui-majour (1750, Karte von Cassini),
  • Riumayou (1793, Notice Communale) und
  • Ruimayou und Riumayou (1801, Bulletin des Lois).[4][6][8]

Einwohnerentwicklung

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Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 400 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis zu den 1970er Jahren insgesamt um rund 70 % gesunken. Seitdem ist die Zahl der Bewohner wieder stetig angestiegen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 150 138 128 128 138 146 152 159 194
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Bis 1836 nur Einwohner von Fichous, ab 1841 von Fichous-Riumayou
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[9]

Sehenswürdigkeiten

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  • Pfarrkirche von Fichous-Riumayou, gewidmet Gerontius, Bischof von Aire-sur-l’Adour im 5. Jahrhundert, der Teile der Gascogne christianisierte. Sie ist im 12. Jahrhundert im romanischen Steil errichtet worden, im 15. Jahrhundert sind die Wandöffnungen für die Fenster vergrößert worden, um mehr Licht hereinzulassen, und im 19. Jahrhundert wurde sie vollständig restauriert. Durch die verschiedene baulichen Veränderungen während der Jahrhunderte wirkt das Mauerwerk durch die Verwendung verschiedener Materialien heterogen. Zwei Christusmonogramme mit einem Durchmesser von 45 cm schmücken die Kirche, eines am südlichen Eingangsportal, an anderes auf der Vorderseite des Altars im Kircheninnern. Beide Inschriften sind in derselben Arbeit in einen Molassesandstein gehauen. Es gibt zwei Annahmen bezüglich der Stelle, an der sich das Christusmonogramm am Altar ursprünglich befand. Eine besagt, dass es früher ein zweites Portal gegeben hätte, eine andere, dass es dereinst zusammen mit dem anderen das heutige Portal verziert hätte, eines auf dem Türsturz, das andere im Vorbau. Altar, Tabernakel und ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert als Teil des Mobiliars sind als nationale Kulturgüter registriert. Letzteres hängt an einer Seitenwand des Kirchenschiffs und zeigt den gekreuzigten Christus, zu seinen beiden Seiten Maria und den Apostel Johannes. Maria hat die Hände gefaltet, Johannes hält eine Hand auf seinem Herzen. Jesus wird als noch lebend dargestellt, seine Augen auf den Himmel gerichtet. Die beiden Flügel als Teil des Bildrahmens zeigen als Relief pflanzliche Motive in roten, blauen und goldenen Farbtönen und sind die einzigen Überbleibsel eines Altarretabels aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[10][11][12][5]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 8

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule.[14]

Sport und Freizeit

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Der FernwanderwegGR 653“ von Toulouse nach Jaca, der einem Abschnitt der Via Tolosana, dem südlichsten der vier Jakobswege, entspricht, führt durch das Ortszentrum.[15]

Ebenso der Fernwanderweg „GR 65“ von Genf nach Roncesvalles. Er folgt ab Le Puy-en-Velay der Via Podiensis, einem weiteren der vier historischen Wege der Jakobspilger in Frankreich.[16][17]

Fichous-Riumayou ist angeschlossen an die Routes départementales 32, 278 und 279.

Commons: Fichous-Riumayou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Fichous-Riumayou. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  3. a b Conseil régional d’Aquitaine: Eysus. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 13. September 2016; abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  4. a b c Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 64, 142, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  5. a b église paroissiale Saint-Girons. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  6. a b David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 25. Mai 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Fichous-Riumayou. EHESS, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  8. Notice Communale Riumayou. EHESS, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2014 Commune de Fichous-Riumayou (64226). INSEE, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  10. Église Saint-Girons de Fichous-Riumayou. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Chrisme de l’église Saint-Girons. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Tableau du Christ en croix. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Fichous-Riumayou (64226). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.education.gouv.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. GR® 653 - Sentier vers Saint-Jacques-de-Compostelle : Toulouse - Jaca. Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64), abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
  16. Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer). S. 155
  17. GR® 65, le chemin de Compostelle via le Puy. Fédération française de la randonnée pédestre, abgerufen am 28. August 2017 (französisch).
Jakobsweg „Via Podiensis

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