Rüscheid

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Wappen Deutschlandkarte
Rüscheid
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Rüscheid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 31′ N, 7° 34′ OKoordinaten: 50° 31′ N, 7° 34′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Rengsdorf-Waldbreitbach
Höhe: 359 m ü. NHN
Fläche: 4,9 km2
Einwohner: 856 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56584
Vorwahl: 02639
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 066
Adresse der Verbandsverwaltung: Westerwaldstraße 32–34
56579 Rengsdorf
Website: www.ruescheid.de
Ortsbürgermeister: Marcus Asbach
Lage der Ortsgemeinde Rüscheid im Landkreis Neuwied
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Karte

Rüscheid (mundartlich: Rüscht) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach an.

Rüscheid, Luftaufnahme (2016)

Der Ort liegt am Rande des Westerwaldes oberhalb des Neuwieder Beckens auf einer Anhöhe zwischen den Tälern des Urbachs im Westen und des Siehrsbachs im Osten. Das Gemeindegebiet, dessen Osten vom Anhäuser Kirchspielwald eingenommen wird, gehört zum Naturpark Rhein-Westerwald. Zu Rüscheid gehört der Wohnplatz Rehhof.[2]

Nachbargemeinden sind Anhausen, Meinborn und Thalhausen, die nächsten Städte sind Dierdorf, Neuwied und Koblenz.

Die älteste urkundliche Erwähnung von Rüscheid geht auf eine Urkunde aus dem Jahre 1280 zurück. Darin vermacht die Begine Jutta von Rusthinscheit der Abtei Rommersdorf ihre Güter im Kirchspiel Anhausen. Die Rommersdorfer Abtei kennzeichneten ihren Grundbesitz mit Grenzsteinen, in die ein Abtsstab mit einem darin verschlungenen „A“ und „R“ für Abtei Rommersdorf eingemeißelt war. Damit verweist der untere Teil des Wappens auf die historische Beziehung der Gemeinde Rüscheid zu Rommersdorf.[3]

Im März des Jahres 1945 eroberten west-alliierte Truppen im Rahmen der Operation Undertone Rüscheid. Rüscheid wurde Teil der Französischen Besatzungszone; die ersten Nachkriegsjahre waren entbehrungsreich.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rüscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 201
1835 333
1871 403
1905 387
1939 385
Jahr Einwohner
1950 411
1961 496
1970 527
1987 687
1997 782
Jahr Einwohner
2005 791
2011 783
2017 781
2023 856[1]

Der Gemeinderat in Rüscheid besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Marcus Asbach wurde am 3. April 2023 Ortsbürgermeister von Rüscheid. Der bisherige Erste Beigeordnete wurde vom Ortsgemeinderat einstimmig gewählt.[6]

Asbachs Vorgänger Hartmut Döring hatte das Amt am 21. März 2016 übernommen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,24 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7][8] Mit Ablauf des 5. Mai 2022 legte Döring das Amt jedoch aus privaten Gründen vorzeitig nieder.[9]

Vorgänger von Hartmut Döring waren Christian Krauß (Ortsbürgermeister 2014 bis zu seinem Rücktritt im September 2015) und Heike Schmitz (1999–2014).[10][11]

Wappen von Rüscheid
Wappen von Rüscheid
Blasonierung: „Gespalten über eingepfropfter flacher silberner Spitze, darin ein roter Abtsstab, mit zwei an ihn ligierte (gebundene) rote Majuskeln „A“ rechts und „R“ links, vorne in Gold vier rote Schrägbalken, belegt mit einem linksgewendeten schreitenden blauen Pfau mit goldenen Federaugen, hinten in Grün eine silberne Windmühle.“
Wappenbegründung: Pfau und rote Schrägbalken des wiedischen Wappens deuten auf die einstige Zugehörigkeit Rüscheids zur niederen Grafschaft Wied. Die Windmühle verweist auf die Turmwindmühle des Rüscheider Müllers Friedrich Haag hin, die er 1880–82 am südlichen Dorfende errichten ließ, den auf dem Höhenrücken oft wehenden Wind zum Mühlantrieb zu nutzen, aber wegen des ungünstigen Standortes mit geringem Erfolg. Um 1930 wurden letzte Reste der Bruchsteinmühle entfernt. Die Windmühle symbolisiert des Weiteren den Getreideanbau in den weiten Feldfluren. Der Abtsstab und die mit ihm verbundenen Buchstaben „A“ und „R“ (für Abtei Rommersdorf) im unteren Wappenfeld (Spitze) steht für den ehemaligen Besitz des Klosters Rommersdorf in der Rüscheider Gemarkung, das ihren Bodenbesitz mit diesem Zeichen auf ihren Grenzsteinen versah.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Rüscheid liegt an der Landesstraße 258 und nahe der Bundesautobahn 3, deren nächstgelegene Anschlussstelle Dierdorf ist.

Der nächste Bahnhof an der rechten Rheinstrecke ist der Bahnhof Neuwied. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof befindet sich in Montabaur (Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main).

Commons: Rüscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 51 (PDF; 3,3 MB).
  3. Rüscheid – auf den Spuren der Ortsgeschichte. Ortsgemeinde Rüscheid, abgerufen am 27. Juli 2016.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Lars Tenorth: Rüscheid hat wieder einen Ortschef: Marcus Asbach wurde gewählt. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 5. April 2023, abgerufen am 21. Juli 2023.
  7. Ortsgemeinde Rüscheid: Niederschrift der 9. Sitzung des Ortsgemeinderates Rüscheid. 21. März 2016, abgerufen am 14. März 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 14. März 2020 (siehe Rengsdorf-Waldbreitbach, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
  9. Marcus Asbach: Bekanntmachung: Hartmut Döring tritt als Ortsbürgermeister zurück – Neuwahl erfolgt in Urwahl. In: RW-Direkt, Ausgabe 22/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. Juni 2022.
  10. Rüscheid: Noch kein Amtsbewerber in Sicht. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 6. Oktober 2015, abgerufen am 14. März 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Ortsbürgermeisterin Heike Schmitz verabschiedet. NR-Kurier, 2. Oktober 2014, abgerufen am 14. März 2020.