Walter de Gruyter

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Walter de Gruyter, gezeichnet von Emil Orlik

Walter de Gruyter [ˈɡʁɔʏ̯tɐ] (* 10. Mai 1862 in Ruhrort; † 5. September 1923 in Berlin-Lichterfelde)[1] war ein deutscher Kaufmann und Verleger.

Grabstätte auf dem Parkfriedhof Lichterfelde

Walter de Gruyter war der Sohn des Kohlengroßhändlers Albert de Gruyter (1829–1901). Nach dem Abitur und einer kaufmännischen Lehre studierte er ab 1883 Germanistik in Berlin, Bonn und Leipzig, wo er 1887 bei Friedrich Zarncke zum Dr. phil. promoviert wurde. Im gleichen Jahr begann er in der väterlichen Kohlengroßhandlung zu arbeiten. Nach dem Verkauf des väterlichen Geschäfts 1893 interessierte er sich für eine Teilhaberschaft im Verlagswesen. 1894 trat er als Volontär in den Verlag Georg Reimer in Berlin ein und kaufte diesen renommierten Verlag 1897.

In den folgenden 20 Jahren verfolgte er sein unternehmerisches Ziel, durch Käufe und Teilhaberschaften mehrere Wissenschaftsverlage unter einem Dach zu vereinen. Stationen auf diesem Wege waren:

Ab 1923 firmierte die Verlagsgruppe unter dem Namen Verlag Walter de Gruyter in Berlin. Walter de Gruyter setzte sich für die Einrichtung eines Schiedsgerichts zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Verlegern und Autoren ein.

Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin Lichterfelde-West.

Walter de Gruyter war verheiratet mit Eugenie Müller (1869–1950). Sie hatten zwei Söhne, Hans (* 10. August 1889 – 27. Februar 1917)[2] und Georg (* 28. Mai 1895 – 7. Februar 1916)[3], die beide im Ersten Weltkrieg fielen, und zwei Töchter: Die ältere Clara (* 16. September 1891) heiratete Herbert Cram (1890–1967), der die Leitung des Verlags übernahm. Die jüngere Ellen (* 26. Juli 1900) war in erster Ehe mit dem Juristen Karl-August Crisolli (1900–1935) verheiratet, aus dieser Ehe ging der Sohn Rudolf (1932–1970) hervor, in zweiter Ehe mit dem Kunsthistoriker und Verleger Burkhard Meier (1885–1946).

  • Gerhard Lüdtke: Der Verlag Walter de Gruyter & Co. Skizzen aus der Geschichte der seinen Aufbau bildenden ehemaligen Firmen, nebst einem Lebensabriß Dr. Walter de Gruyter’s. Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1924.
  • Gerhard Menz: Walter de Gruyter 1862–1923. In: Ders. (Hrsg.): Deutsche Buchhändler. Vierundzwanzig Lebensbilder führender Männer des Buchhandels. Werner Lehmann Verlag, Leipzig 1925, S. 299–308.
  • Gerhard Lüdtke: Walter de Gruyter. Ein Lebensbild. Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1929.
  • Bernhard Sommerlad: Zum 100. Geburtstag Walter de Gruyters am 10. Mai. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel Bd. 18, 1962, S. 821–823
  • Helmut Hiller: de Gruyter, Walter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 240 f. (Digitalisat).
  • Doris Fouquet-Plümacher: Aus dem Archiv des Verlages Walter de Gruyter. Briefe, Urkunden, Dokumente. Walter de Gruyter, Berlin 1980, ISBN 3-11-008513-5 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Freie Universität Berlin, 17. Oktober bis 6. Dezember 1980).
  • Anne Katrin Ziesak: Der Verlag Walter de Gruyter 1749–1999. Walter de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-016698-4 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Staatsbibliothek zu Berlin, 30. September bis 20. November 1999).
  • Helen Müller: Wissenschaft und Markt um 1900. Das Verlagsunternehmen Walter de Gruyters im literarischen Feld der Jahrhundertwende. Max Niemeyer, Tübingen 2004, ISBN 3-484-35104-7.

Einzelnachweise

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  1. Todesdatum wie auf dem Grabstein auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfelde, abgerufen am 18. September 2023.
  2. Geburtsdaten Hans de Gruyter wie auf dem Grabstein auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfelde, abgerufen am 30. Juli 2024 bei www.einegrossefamilie.de
  3. Geburtsdaten Georg de Gruyter wie auf dem Grabstein auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfelde, abgerufen am 30. Juli 2024 bei www.einegrossefamilie.de