Airbus Helicopters H225

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Airbus Helicopters H225
Typ Mittelschwerer Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland
Hersteller Airbus Helicopters
Erstflug 27. November 2000
Indienststellung Dezember 2004
Produktionszeit

seit 1999

Stückzahl 170+ (Stand: 2016)[1]

Der Airbus Helicopters H225 „Super Puma“ (früher Eurocopter EC 225) ist ein mittelschwerer Mehrzweck- und Transporthubschrauber der 11-Tonnen-Klasse mit großer Reichweite des Herstellers Airbus Helicopters (früher Eurocopter).[2]

Der H225 ist eine Weiterentwicklung aus der „Super-Puma“-Familie. Im Gegensatz zum kleineren H215 (ursprünglich Aérospatiale AS 332) verfügt er über einen leicht verlängerten Rumpf, ein erhöhtes Abfluggewicht und einen fünfblättrigen Hauptrotor.[3] Der Erstflug fand am 27. November 2000 mit Hervé Jammayrac, Bernard Turcat und Daniel Sémiol an Bord statt. Die erste öffentliche Vorstellung erfolgte am 15. Januar 2001.[4]

Einsatzspektrum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatzmöglichkeiten des H225 liegen unter anderem in den Bereichen:

Der H225 ist mit einem Fünfblatt-Spheriplex-Hauptrotor und einem Vierblatt-Heckrotor ausgerüstet. Die Avionik besteht unter anderem aus einem Trägheits- und GPS-Navigationssystem, einem Autopiloten und einem Glascockpit mit vier großen und zwei kleineren Displays. Als Antrieb sind zwei Turboméca-Makila-2A-Wellenturbinen mit FADEC-Steuerung verbaut.

Kenngröße Daten[5]
Typ Transporthubschrauber
Rumpflänge 16,79 m
Länge über Hauptrotor 19,50 m
Höhe 4,60 m
Breite 3,38 m (über Räderlaufwerk)
Kabinenlänge 7,87 m
Kabinenhöhe max. 1,45 m
Kabinenbreite max. 1,80 m
Rotordurchmesser 16,20 m
Heckrotordurchmesser 3,15 m
Leermasse 5,135 t
max. Startmasse 11,0 t
Triebwerk 2 Wellenturbinen Safran Makila 2A
Leistung je 1566 kW Start- bzw. 1776 kW Notleistung
max. zul. Geschwindigkeit 324 km/h
max. Reisegeschwindigkeit 288 km/h
Dienstgipfelhöhe 5530 m
Schwebeflughöhe 2772 m (im Bodeneffekt)
Reichweite 740 km (mit 19 Passagieren)
Passagiere 19 (Standardkonfiguration)

Militärversion

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom H225 existiert eine Militärversion, der Airbus Helicopters H225M.

Der am 18. Januar 2023 abgestürzte Hubschrauber im November 2020[6]

Bereits das Vorgänger-Modell AS 332 war in mehrere schwere Flugunfälle verwickelt.

  • Beim Airbus H225 wurden nach Notlandungen 2012/2013 von zwei Helikoptern wegen ähnlicher Probleme an der Getriebebox des Rotors alle Maschinen des Typs 2012/2013 in der Nordsee für 9 Monate stillgelegt. Im Juni 2013 akzeptierte die Europäische Luftfahrtkommission eine Übergangslösung und gab die Maschinen wieder für den Flugverkehr frei. Britische Ölarbeiter protestierten Ende 2013 gegen den weiteren Einsatz der Super Puma, die sie für unzuverlässig und gefährlich hielten.
  • Am 29. April 2016 kam es zum Hubschrauberunglück von Turøy, bei dem 13 Menschen ums Leben kamen, als sich der Hauptrotor nach einem Defekt vom Hubschrauber löste.[7] Norwegische und britische Behörden verhängten daraufhin ein einstweiliges Flugverbot. Am 2. Juni 2016 verhängte die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ein viermonatiges Flugverbot.[8][9] Einen Tag später teilte ein Sprecher der Bundeswehr mit, die drei Regierungshubschrauber (sie seien nicht baugleich mit dem in Turøy abgestürzten Hubschrauber) blieben vorsichtshalber vorerst am Boden.[10]
  • Am 18. Januar 2023 (während des Kriegs in der Ukraine) stürzte ein H225 des Staatlichen Dienstes für Notfallsituationen der Ukraine in dem Kiewer Vorort Browary aus noch ungeklärter Ursache neben einem Kindergarten ab. 14 Menschen starben (9 Insassen sowie 5 Personen am Boden), darunter der Innenminister der Ukraine Denys Monastyrskyj sowie dessen Stellvertreter. Laut offiziellen Angaben wurden weitere 29 Personen verletzt, unter ihnen 15 Kinder.[11][12][13][14]
Commons: H225 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Airbus Helicopter infographic. Archiviert vom Original am 14. März 2017; abgerufen am 6. Juli 2024 (englisch).
  2. SkyNews ch Website: 1000 Super Pumas ausgeliefert. 28. September 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
  3. H225. Abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  4. PT Dirgantara Indonesia, 27. Januar 2010 (Memento vom 21. November 2011 im Internet Archive)
  5. Eurocopter EC225 (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive). In: Flugrevue.de. Abgerufen am 6. Juli 2024.
  6. До України прибув вже п'ятий гелікоптер H225 Super Puma. In: Мілітарний. Abgerufen am 21. Januar 2023 (ukrainisch).
  7. Aksjonerte mot helikoptertypen i 2013: – Hvor mange flere må dø? (Kampagne gegen den Hubschraubertyp im Jahr 2013: – Wie viele müssen noch sterben?) (Memento vom 29. April 2016 im Internet Archive). Bergens Tidene, 29. April 2016 (norwegisch).
  8. EASA Airworthiness Directives Publishing Tool. In: ad.easa.europa.eu. Abgerufen am 3. Juni 2016.
  9. Hubschrauberabsturz bei Kiew: EU verhängte Flugverbot für das Helikoptermodell. 18. Januar 2023, abgerufen am 18. Januar 2023.
  10. Bundeswehr setzt Flüge mit Regierungshubschrauber aus. In: Spiegel Online. 3. Juni 2016, abgerufen am 4. Februar 2017.
  11. Nahe Kiew – Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz. In: spiegel.de. 18. Januar 2023, abgerufen am 21. Januar 2023.
  12. Rebecca Barth: Ukrainischer Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz. In: Tagesschau.de. 18. Januar 2023, abgerufen am 6. Juli 2024.
  13. Ukraine crash: Ministers killed as helicopter comes down near nursery. In: bbc.com. British Broadcasting Corporation, 18. Januar 2022, abgerufen am 18. Januar 2022 (englisch).
  14. Ukraine: Innenminister stirbt bei Hubschrauberabsturz mit 14 Toten. In: welt.de. 18. Januar 2023, abgerufen am 18. Januar 2023.