Pullulan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Pullulan; Monomer aus drei Glucose-Einheiten (Maltotriose)
Allgemeines
Name Pullulan
Andere Namen
CAS-Nummer 9057-02-7
EG-Nummer 232-945-1
ECHA-InfoCard

100.029.938

Monomer Maltotriose
Summenformel der Wiederholeinheit C18H30O15
Molare Masse der Wiederholeinheit 486,42 g·mol−1
Kurzbeschreibung

weißes, farb- und geruchloses, quellfähiges Pulver[3]

Eigenschaften
Aggregatzustand

fest[3]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser[3]
  • nahezu unlöslich in organischen Lösemitteln[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pullulan ist ein natürliches, wasserlösliches lineares Polysaccharid, das aus Maltotriose-Einheiten besteht. Drei Glucose-Einheiten der Maltotriose sind durch α-1,4-glycosidische Verbindungen miteinander verbunden, während aufeinanderfolgende Maltotriose-Einheiten durch α-1,6-Verbindungen zusammenhängen. Die Molmasse der Polymere liegt zwischen 10.000 und 400.000 Dalton[3]. Pullulan wird mithilfe des Pilzes Aureobasidium pullulans aus Stärke und Zucker produziert.

Verschiedene Bakterien wie etwa Klebsiella-Arten besitzen Enzyme, die Pullulanasen, mit denen sie Pullulan spalten und als Kohlenstoffquelle nutzbar machen können.

Pullulan ist ein essbares, normalerweise geschmackloses Polymer, daher ist die Herstellung von essbaren Filmen/Coatings die hauptsächliche industrielle Verwendung. Da es durch die im Speichel enthaltenen Amylasen nicht spaltbar ist, wird es nicht verdaut und vom Körper wieder ausgeschieden. Auch als cellophanähnliche Verpackungsfolien findet Pullulan vor allem in Japan Verwendung für Lebensmittelverpackungen. Marktführer ist die japanische Firma Hayashibara.

  • Huibin Chang, Jie Xu, Luke A. Macqueen, Zeynep Aytac, Michael M. Peters, John F. Zimmerman, Tao Xu, Philip Demokritou & Kevin Kit Parker: Characteristics of Pullulan-based Edible Films. In: Food Science and Biotechnology. Band 12, Nr. 2, April 2003, S. 161–165 (researchgate.net).
  • Jong Whan Rhim: High-throughput coating with biodegradable antimicrobial pullulan fibres extends shelf life and reduces weight loss in an avocado model. In: Natur Food. 20. Juni 2022 (nature.com).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu E 1204: Pullulan in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Eintrag zu PULLULAN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  3. a b c d e Eintrag zu Pullulan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 11. Juni 2013.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.