Jagel

Gemeinde in Schleswig-Holstein

Jagel (dänisch auch: Hjagel) ist eine Gemeinde bei Schleswig im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Jagel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Jagel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 27′ N, 9° 32′ OKoordinaten: 54° 27′ N, 9° 32′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Haddeby
Höhe: 21 m ü. NHN
Fläche: 11,89 km2
Einwohner: 994 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 24878, 24848Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 04624
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 043
Adresse der Amtsverwaltung: Panellenweg 5
24866 Busdorf
Website: www.gemeinde-jagel.de
Bürgermeister: Jörg Meier (ABJ)
Lage der Gemeinde Jagel im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Geographie

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Geographische Lage

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Das Gemeindegebiet von Jagel liegt im Bereich der weiträumigen Sanderflächen der naturräumlichen Haupteinheit Schleswiger Vorgeest am zerklüfteten Übergang zum Bereich des östlich daran anschließenden Naturraums Schleswig-Holsteinisches Hügelland.[2][3] Die geologische Karte verzeichnet im Gemeindegebiet die vermutete äußerste Grenze der weichselkaltzeitlichen Vergletscherung.[2]

Gemeindegliederung

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Siedlungsgeographisch lässt sich die Gemeinde in mehrere Wohnplätze gliedern. Neben dem namenstiftenden Dorf befinden sich auch die Häusergruppen Klosterkrug (dänisch Klosterkro) und (teilweise) Mielberg (dänisch Milbjerg) im Gemeindegebiet.[4]

Nachbargemeinden

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Direkt angrenzenden Gemeindegebiete von Jagel sind:[3]

DannewerkBusdorf Selk
Klein Rheide   Lottorf
Kropp Owschlag

Geschichte

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Der Ort wurde erstmals 1180 in der Chronik des Helmold von Bosau als Thievela erwähnt. Im Jahr 1323 findet sich anlässlich einer Schenkung an das St.-Johannis-Kloster vor Schleswig die Namensform Dyauele, später Dyagel und 1575/76 Jagelle. Nach der einen Deutung setzt sich der Ortsname aus altsächsisch thiof für Dieb und -lôh für Wald zusammen (also etwa Diebeswäldchen)[5]. Nach einer anderen Deutung stammt der Name aus dem Altnordischen und setzt sich aus Þy für Magd und -vaðill für eine Furt zusammen (etwa Furt der Magd).[6] In beiden Deutungen ist der Name Jagel ein Beispiel dafür, wie weit sich durch lautliche Veränderungen der lexikalischen Elemente ein Ortsname von seiner appellativischen Grundlage entfernen kann.

Gemeindevertretung

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Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft ABJ seit der Kommunalwahl 2023 sieben Sitze und die Wählergemeinschaft KWJ vier.

Blasonierung: „In Grün eine bewurzelte, fruchttragende silberne Doppeleiche, deren beide Äste einen goldenen Adler einschließen, dessen linke Schwinge mit den Federn nach oben weist.“[7]

Die Doppeleiche soll auf den Ortsnamen Bezug nehmen. Der Adler mit den wechselseitig gewendeten Schwingen entstammt dem Wappen der mittelalterlichen Adelsfamilie von Alversdorp. Es ist auf einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1323 als Siegel bezeugt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bronzezeitliche Spuren finden sich in den nordwestlich gelegenen Tveebargen. Daneben befindet sich auch ein Abschnitt des historischen Grenzwalls Kograben (dän. Kovirke) als Teil des Danewerks in der Gemeinde.

Wirtschaft und Verkehr

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Die Wirtschaft der Gemeinde wird geprägt vom hiesigen Bundeswehr-Standort des Fliegerhorsts Schleswig. Er ist der größte Arbeitgeber im Ort.[8]

Seit jeher ist auch der Kiesabbau von Bedeutung für die Wirtschaft in der Gemeinde. Heute noch prägen Kiesgruben das Landschaftsbild. Eine ehemalige Kiesgrube wird heute nach Installation einer Seilbahn als Sportanlage für Wasserski nachgenutzt.[8]

Daneben ist in der Gemeinde eine Verwertungsanlage für Tierkörper ansässig.[8]

Durch das Gemeindegebiet von Jagel und die zugehörige Dorflage führt die B 77. Die nach der Gemeinde betitelte Anschlussstelle (Nr. 6) an der Bundesautobahn 7 befindet sich in der Gemarkung der Nachbargemeinde Dannewerk. Die Trasse der Autobahn führt östlich am Gemeindegebiet vorbei.[3]

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Commons: Jagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250 000. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, 2012, S. 1, abgerufen am 2. Januar 2022.
  3. a b c Relation: Jagel (1157533) bei OpenStreetMap (Version #5). Abgerufen am 2. Januar 2022.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 89, abgerufen am 2. Januar 2022.
  5. Ernst Eichler u. a. (Hrsg.): Namenforschung - Internationales Handbuch zur Onomastik, Berlin/New York 1995, S. 612
  6. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 178
  7. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  8. a b c Jürgen Muhl: Der Ort der schnellen Flieger. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 99–101.