Minnehöfe oder Liebeshöfe (franz. Cours d’amour) waren mittelalterliche Versammlungen, die spielerisch Gerichtsverhandlungen nachahmten und in denen Fragen der rechten Minne verhandelt wurden. Diese literarischen Hofgesellschaften kamen im 12. Jahrhundert in der Provence auf und dienten der höfischen Unterhaltung. Den Vorsitz hatten meist adlige Damen inne, literarische Grundlagen bildeten Minnetraktate, etwa von Andreas Capellanus oder Martial d’Auvergne.

Eine Parodie auf die Minnehöfe ist das mittellateinische Concilium Romarici Montis aus dem 12. Jahrhundert. In der Neuzeit wurden Minnehöfe häufig künstlerisch rezipiert, unter anderem in Carl Orffs musikalischer Bearbeitung der Carmina Burana.

Literatur

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  • Ursula Peters: Cour d’amour – Minnehof. Ein Beitrag zum Verhältnis der französischen und deutschen Minnedichtung zu den Unterhaltungsformen ihres Publikums. In: ZfdA. 101, 1972, S. 117–133.
  • Christoph Martin Wieland: über die „Cours d’amour“ in: Ehrenrettung dreyer berühmter Frauen[,] der Aspasia, Julia und Faustina. In: Historischer Calender für Damen für das Jahr 1790. Von Archenholtz und Wieland. Göschen, Leipzig 1790, S. 248–255. Auch in: C. M. Wieland’s Sämmtliche Werke. Vier und zwanzigster Band. Vermischte Aufsätze, literarischen, filosofischen und historischen Inhalts. Göschen, Leipzig 1796, S. 303–310 (Digitalisat bei Google Books).