Zeitbewertung

Begriff aus der Akustik

Bei einer Zeitbewertung wird der Zeitverlauf eines Schalldruckpegels, der mit Schallpegelmessern oder Analysatoren gemessen wird / wurde, mit einer bestimmten Zeitkonstanten gefiltert. Bei digitalen Schallpegelmessern gibt sie an, wie lange die Wellenform abgetastet wird, bevor ihr Effektivwert berechnet wird. Die eingestellte Zeitbewertung beeinflusst somit die Trägheit des angezeigten oder gemessenen Pegelverlaufes.

Genormte Zeitbewertungen

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In DIN EN 61672 - 1 sind verschiedene Zeitbewertungen genormt:

engl. Name Abkürzung Zeitkonstante in ms ergibt folgenden Zeitverlauf
des (angezeigten oder aufgezeichneten) Pegels
Pegelanstieg Pegelabfall
slow
(langsam)
s 1000 stark gedämpft
fast
(schnell)
F 125 deutlich unruhiger
impulse
(Impuls)
I 35 1500 lt. Anhang C der o. g. Norm (informativ):
schnelle Anstiege bei einzelnen Schallereignissen, anschließend ein nur relativ langsames Abfallen.
Diese Zeitbewertung sollte ursprünglich zur besseren Bewertung von impulsartigen Schallereignissen dienen; nach den Angaben des Anhanges C ist sie hierfür jedoch nicht geeignet.
peak
(Spitze)
P (sehr kurz) (kein Abfall des angezeigten Pegels) der Spitzenwert im gesamten Pegelverlauf wird gehalten

Zur Kennzeichnung wird bei der Pegelangabe die verwendete Zeitkonstante im Index genannt, also z. B. LI für Impulsbewertung. Wird zusätzlich eine Frequenzbewertung verwendet, so wird auch diese als Index angegeben, und zwar als erster Index (z. B. LBpeak bei B-Bewertung und Zeitbewertung "Peak").

Je nach Messaufgabe werden unterschiedliche Zeitbewertungen eingesetzt. Auch in Normen zur Geräuschmessung werden die jeweils zu verwendenden Zeitbewertungen genannt.

Fensterfunktionen

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In gewissem Sinne sind auch die in der digitalen Signalverarbeitung verwendeten Fensterfunktionen Bewertungen im Zeitbereich. Der Begriff "Zeitbewertung" bezieht sich in der akustischen Messtechnik jedoch überwiegend auf die oben erläuterten genormten Bewertungen des Pegelverlaufs.

Siehe auch

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Literatur

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  • Jürgen H. Maue; Heinz Hoffmann; Arndt von Lüpke: 0 Dezibel plus 0 Dezibel gleich 3 Dezibel, Berlin, Erich Schmidt Verlag, 2003, ISBN 3-503-07470-8