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Freihäit

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
D Freihäitsstatue z Nöi York

Under Freihäit (latiinlibertas) verstoot mä d Möögligkäit, zwüsche underschiidlige Möögligkäiten uszlääse und entschäide chönne, ooni z öbbis zwunge z wärde. In dr Filosofii, dr Theologii und dr Rächtswüsseschaft vo dr Modärne mäint mä ganz allgemäin e Zuestand vo dr Autonomii vom ene Subjekt.

Über e filosoofisch Freihäitsbegriff wird die ganz Zit diskutiert und er veränderet sich alsfuurt. Er het aber au psüchologischi, soziali, kulturelli, religiöösi, politischi und rächtligi Dimensioone und ghöört eso zu de zentrale Begriff vo dr menschlige Ideägschicht.

D Härkumft vom Wort

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S Wort «Freihäit» isch s Abstraktum zum Adjektiiv «frei», wo sich us em indogermanische Wurzlenomen (ig.) *per(e)i- „nooch, bi“ (= «daas, wo bi mer isch», s persöönlige Äigedum) entwigglet het. Noch etymologische Vermuetige het s si hütigi Bedütig über s germanische *frī-halsa = «öbber, wo si Hals iim sälber ghöört», also öbber, wo über si Persoon sälber cha bestimme, bechoo.[1] Us dr indogermanische Wurzle cha mä au häärläite, ass öbber, wo frei isch, zun ere Gmäinschaft vo Lüt ghöört, wo nooch zu enander stöön und gliichberächdigt si,[2] wo in Friide zämmelääbe und dä inner Friide gmäinsam gegen Übergriff vo Usse verdäidige. «Freiheit» weer also as Rächtsstatus immer relativ zun ere Grubbe und bunde an die Beriich, wo die Grubbe normatiiv beherrscht.[3]

Underschäidige

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Eugène DelacroixD Freihäit füert s Volk aa.

Am grundlegende Begriff vo dr Freihäit cha mä e hufe Aspäkt underschäide und separat behandle. Öb und wie mä züschen e underschäidet, stellt für die filosoofischi und politischi Debatte vilmol e Brobleem daar oder e Strategii, wo bewusst iigsetzt wird. D Freihäit, sich für oder gegen e Handlig chönne entschäide, und wie si dur Reegle und dur Entschäidige, Aasprüch, Inträsse oder Handlige vo andere beschränggt si, isch äng mit dr Froog vo dr Legitimidäät vom äigene Handle und vom Beschränke vom fremde Handle verbunde.

Klassiker
  • Isaiah Berlin: Freiheit. Vier Versuche. (Originalditel: Four Essays on Liberty. Übersetzt vom Reinhard Kaiser), Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-596-16860-0.
  • Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 1785.
  • John Stuart Mill: Über die Freiheit. (Originalditel: On Liberty übersetzt vom Bruno Lemke. Mit Aahang und Noochwort uusegee vom Manfred Schlenke), Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-003491-0.
  • Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. (Originalditel: The Open Society and Its Enemies. Übersetzt vom Paul K. Feyerabend). 7. Uflaag, Mohr, Tübinge 1992, ISBN 3-16-145951-2 (Band 1), ISBN 3-8252-1725-6 (Band 2).
  • John Rawls: Politischer Liberalismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29242-0.
  • Adam Smith: Untersuchung über Wesen und Ursachen des Reichtums der Völker. UTB / Mohr-Siebeck, Tübinge 2005, ISBN 3-8252-2655-7.
  • Charles Taylor: Negative Freiheit? – Zur Kritik des neuzeitlichen Individualismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-28627-7.
  • Erich Fromm: Die Furcht vor der Freiheit (ängl. Originalditel: Escape from Freedom übersetzt vo dr Liselotte und Ernst Mickel), Deutscher Taschenbuch Verlag, Münche 1995, ISBN 3-423-35024-5.
Ökonomischi Freihäit
  • Amartya Sen: Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft. Übersetzt von Christiana Goldmann. Hanser, Münche 2000, ISBN 3-446-19943-8, dtv, München 2002, ISBN 3-423-36264-2.
  • Friedrich August von Hayek: Die Verfassung der Freiheit. (Originalditel: The Constitution of Liberty. Übersetzt vo dr Ruth Temper, Dietrich Schaffmeister und Ilse Bieling), 3. Uflaag, Mohr-Siebeck, Tübingen 1991, ISBN 3-16-145844-3 / ISBN 3-16-145845-1.
Politische Freiheit
  • Ronald Dworkin: Justice for Hedgehogs. Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 2011.
  • Gerald A. Cohen: History, Labour and Freedom: Themes from Marx. Oxford: Clarendon Press, 1988.
Sekundärlitratuur
  • I. Carter, H. M. Kramer, H. Steiner [Hrsg.]: Freedom: A Philosophical Anthology. Oxford: Blackwell, 2007.
  • Julian Nida-Rümelin: Über menschliche Freiheit. Reclam, Stuttgart (UB 18365).
  • David Schmidtz, Jason Brennan: A Brief History of Liberty. Wiley-Blackwell, 2010.
  • Amir Dziri, Ahmad Milad Karimi (Hgg.): Freiheit im Angesichts Gottes: Interdisziplinäre Positionen zum Freiheitsdiskurs in Religion und Gesellschaft, Münster 2015, ISBN 978-3981557275.
  • Dieter Sturma: Freiheit (PDF; 65 kB) in: H. J. Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. Hamburg 1999.
  • Ian Carter: „Positive and Negative Liberty“ in dr Stanford Encyclopedia of Philosophy (änglisch, mit Literaturaagabe)
  • Yytrag im Dictionary of the History of Ideas (änglisch, inkl. Literaturaagabe) zum juristische Freihäitsbegriff
  • Yytrag im Dictionary of the History of Ideas (änglisch, inkl. Literaturaagabe) zum Begriff vo dr Wirtschaftsfreihäit
  1. Iidraag frei in: Kluge, etymologisches Wörterbuch, 24. Uflaag.
  2. Vedisch 'priyá' = 'Fründ’, und vom gliiche Wortstamm: 'freien’ (das häisst hüroote) und 'Friide’, lueg dr Eintrag frei in: Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 24. Uflaag und dr Iidraag Freiheit I, Einleitung in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck: Geschichtliche Grundbegriffe Bd 2., Stuttgart 2004, ISBN 3-608-91500-1, S. 425.
  3. Werner Conze, Eintrag Freiheit I, Einleitung in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck: Geschichtliche Grundbegriffe Bd 2., Stuttgart 2004, ISBN 3-608-91500-1, S. 425. In dere Etymologii ghöört mä allerdings Echo vom Aristoteles sinere Theorii vo dr Fründschaft.