Antipatris
Antipatris | ||
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Koordinaten | 32° 6′ N, 34° 56′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Israel | |
Bezirk | Zentralbezirk | |
ISO 3166-2 | IL-M | |
Jarqon vor Festungsruine in Antipatris
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Antipatris (hebräisch אָנְטִיפָּטְרִיס[1], altgriechisch: Αντιπατρίς) war eine antike Stadt in Judäa in der Nähe der heutigen Ortschaft Tel Afek in Israel.
Der ursprüngliche Name des Ortes, der in altägyptischen und biblischen Texten erscheint, war Aphek. In hellenistischer Zeit sind auch die Namen Pegai und Arethuse bezeugt. Die Ortslage befindet sich in der Ebene Scharon und gehört politisch zum Drom haScharon.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herodes der Große ließ die Stadt neu errichten und benannte sie nach seinem Vater Antipatros.[2] Laut Apostelgeschichte (Apg 23,31 EU) soll der Apostel Paulus als Gefangener auf dem Weg von Jerusalem nach Caesarea in Antipatris übernachtet haben. Antipatris bestand noch in der Spätantike, als die Stadt Sitz eines Bischofs war. Auf das Bistum geht das Titularbistum Antipatris der römisch-katholischen Kirche zurück.
Die Stadt wurde 363 n. Chr. durch ein Erdbeben teilweise zerstört.[3]
Das Osmanische Reich hat unter Sultan Selim II. zwischen 1572 und 1574 die Festung Binar Bashi (türkisch pınar başı) in der Stadt errichtet.[4][5] Sie sollte die dort passierende Handelsroute Via Maris sichern.[5]
Ruinen und Ausgrabungen im Nationalpark Jarqon-Afeq
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Teil des Nationalparks Jarqon-Afeq südlich der Jarqonbahn befindet sich der Tel Afek (hebräisch תֵּל אֲפֵק Tel Afeq), ein antiker Siedlungshügel mit einer Festung aus osmanischer Zeit, die den Übergang aus der Küstenebene Scharon ins judäische Hügelland Schefela sowie die antike Fernstraße Via Maris von Ägypten nach Norden kontrollierte. Ausgrabungen brachten Siedlungsüberreste ans Tageslicht, die bis in das vierte Jahrtausend v. Chr. zurückreichen. Bereits im dritten Jahrtausend v. Chr. hatte die Siedlung eine städtische Struktur sowie eine Befestigungsmauer. Zur Zeit der Richter war Tel Afek eine Basis der Philister im Kampf gegen Israel, in deren Verlauf die Philister die Bundeslade eroberten.[6] Tel Afek ist jedoch nicht identisch mit dem Heerlager der Philister bei der Schlacht, in der König Saul und seine Söhne starben; das Heerlager befand sich bei Ein Afek in Nordisrael.[7]
Ausgrabungen von Antipatris brachten einen römischen Cardo zum Vorschein, der besichtigt werden kann. Nach der römischen Zeit verlor Tel Afek nach und nach seine Bedeutung als Wohnort, die militärische und strategische Bedeutung behielt es aber bei. So wurde in der osmanischen Zeit die Festung Pinar Başı (dt. „Haupt der Quelle“) auf den Grundmauern von Antipatris errichtet. Die Ruine dieser Festung dominiert bis heute das Tal.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Avraham Negev: Antipatris, Israel. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3 (englisch, perseus.tufts.edu).
- Immanuel Benzinger: Antipatris. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2501.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tosefta. S. Demai 1:11. Alternative Schreibweise in Mischna. S. Gittin 7:7. : אנטיפרס.
- ↑ Duane W. Roller: The Building Program of Herod the Great. University of California Press, 1998, S. 131 (Google books).
- ↑ Hieronymus: Jerome’s Epitaph on Paula. A Commentary on the „Epitaphium Sanctae Paulae“. Herausgegeben und übersetzt von Andrew Cain. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-967260-8, S. 223, Fußnote 8 (Blick ins Buch).
- ↑ Tel Afeq (Antipatris). 28. Juni 2015, abgerufen am 4. März 2017.
- ↑ a b Afek in the Sharon. Abgerufen am 4. März 2017.
- ↑ Bibel, 1. Samuel 4
- ↑ Bibel, 1. Samuel 29