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TBHB 1943-04-25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-04-25
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Müritz, Ostersonntag, 25. April 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 25. April 1943
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Einführung

Der Artikel TBHB 1943-04-25 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 25. April 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Müritz, Ostersonntag, 25. April 1943.     

[1]      Um 8 Uhr Frühmesse mit hl. Communion, dann Frühstück, um 10 Uhr Hochamt, sehr voll, viele Soldaten u. andere Fremde. Draußen ist kühles Regenwetter.

     Nach dem Mittagessen an Fritz geschrieben, der letzte Brief vor seiner Hochzeit. Möge er sich stets bewußt sein, Christusträger zu sein. Nachmittags in der Veranda mit Familie Blümel aus Rostock zusammengesessen, auch der Rektor war dabei. Angeregte Gespräche, natürlich über Politik. Das Gespräch wurde so lebhaft, daß Schw. Oberin kam u. warnte, weil eine von den alten Frauen aus den Bombengeschädigten, welche sehr nationalsozialistisch ist, in der Nebenveranda saß, wo man leicht hören kann. Herr Blümel ist ein intelligenter u. kultivierter Mann, sehr viel mehr, als man es von einem Fahrradhändler erwarten sollte. Der älteste Sohn, 22 Jahre, war ebenfalls dabei, er studiert Medizin. Ein wohlerzogener u. aufgeweckter junger Mann.

     Um 5 Uhr war Andacht. – Martha telephonierte mit Frau Monheim. Sie wollte morgen ihren Jungen Berni mit Spangenbergs Wagen herschicken, damit er am Hochamt teilnehme u. dann [2] mit uns zurückführe, doch scheint es ihr dazu zu kalt u. zu regnerisch zu sein. Auch Frau Dr. Krappmann wollte mit herkommen, doch muß ihr Mann morgen von 8 Uhr an schießen. Zwar war ihr das vorher schon bekannt, aber nun meint sie, daß sie deshalb nicht kommen könne. Wahrscheinlich ist auch ihr das Wetter zu unsicher. Unter diesen Umständen ist es dann egal, wann Spangenberg uns hier abholt, vielmehr wäre es sehr angenehm, wenn er erst später käme, wir könnten dann noch hier zu Mittag essen. –

Martha hat für die Schwestern ein sehr nettes Osterkörbchen zurechtgemacht, sodaß alle sich sehr freuten. Wir sind hier wirklich wie zum Hause gehörig.

Die Kinderschwester erzählt Dinge, die sie von den Kindern aus Osnabrück gehört hat, welche hier sind, z.B. daß die Engländer über Osnabrück Drehbleistifte abgeworfen haben, welche explodieren, wenn man daran dreht. Solche Dinge sind wirklich überaus gemein.

Abends waren einige der Schwestern mit uns in der Veranda, dann der Rektor, mit dem wir im Dunklen bis 11 Uhr saßen und uns ungemein interessant unterhielten.